Die 10 ältesten Tiere der Welt

Die 10 aeltesten Tiere der Welt

Diese Liste zeigt die 10 Tiere mit der höchsten jemals dokumentierten Lebensspanne (älteste Individuen, nicht Durchschnitt).
Sortiert wird nach dem maximal bestätigten Alter in Jahren.
Klar ist: Langlebigkeit ist kein Zufall. Arten, die extrem alt werden, wachsen langsam, haben einen niedrigen Stoffwechsel und leben oft in stabilen, kalten oder nährstoffarmen Habitaten mit wenig Fressfeinden. Das spart Energie, bremst Verschleiß und verlängert die Lebenszeit.

Übersicht


Grönlandhai (Somniosus microcephalus)

Rang: 1

Der Grönlandhai ist nach heutigem Stand das langlebigste bekannte Wirbeltier. Altersbestimmungen mithilfe von Radiokarbon-Datierung der Augenlinse deuten auf ein Alter von über 400 Jahren hin.
Der Hai lebt im dunklen, kalten Nordatlantik, schwimmt langsam und verbraucht extrem wenig Energie. Diese niedrige Stoffwechselrate scheint einer der wichtigsten Gründe für sein biblisches Alter zu sein.
Er wird erst mit geschätzt 150 Jahren geschlechtsreif. Das ist biologisch extrem ungewöhnlich und macht die Art gleichzeitig anfällig für Überfischung.

  • Lebt bis in Tiefen von ~2.200 m in sehr kaltem Wasser.
  • Bewegungsgeschwindigkeit teilweise unter 2 km/h.
  • Frisst Fisch, Aas und gelegentlich Meeressäuger.
Maximales Alter
>400 Jahre
Wachstum
~1 cm pro Jahr
Geschlechtsreife
geschätzt ab ~150 Jahren
Länge
bis ~5,5 m
Lebensraum
Nordatlantik, Arktis
Energieverbrauch / Stoffwechsel
sehr niedrig
Langsamkeit = weniger Zellschäden über die Zeit.
Die Altersbestimmung basiert auf Radiokohlenstoffmethoden an der Augenlinse. Diese Methode gilt als aktuellster Standard für den Grönlandhai.

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Quahog Muschel (Arctica islandica)

Rang: 2

Die Islandmuschel (Quahog) ist das Tier mit dem ältesten jemals gemessenen absoluten Alter: Ein Exemplar mit Spitznamen „Ming“ wurde auf über 500 Jahre datiert.
Die Art wächst extrem langsam in kaltem, sauerstoffreichem Wasser des Nordatlantiks. Ihre Schale bildet Jahresringe wie ein Baum.
Der Stoffwechsel ist so gedrosselt, dass Zellschäden und oxidativer Stress nur sehr langsam entstehen. Auch deshalb wird diese Muschel in der Altersforschung untersucht.

  • Bewohnt den Nordatlantik in Sedimentböden.
  • Filtert Plankton und organische Partikel aus dem Wasser.
  • Alter kann an Schalenringen abgelesen werden.
Maximales Alter
>500 Jahre („Ming“)
Wachstumsrate
sehr langsam
Größe
bis ~13 cm Schalenlänge
Lebensraum
Nordatlantik, oft küstenfern
Altersrekord unter Tieren
100%
Keine nicht-koloniale Tierart mit höher bestätigter Lebensspanne bekannt.
Der Name „Ming“ bezieht sich auf die chinesische Ming-Dynastie, die zur Geburtszeit der Muschel herrschte.

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Röhrenwurm Escarpia laminata

Rang: 3

Dieser Tiefsee-Röhrenwurm lebt in der Nähe von kalten Methan-Austritten (Cold Seeps) im Golf von Mexiko.
Er besitzt kein normales Verdauungssystem. Stattdessen leben symbiotische Bakterien in seinem Körper, die chemische Energie aus Schwefel- und Kohlenstoffverbindungen nutzen.
Er erreicht dokumentierte Alter von über 250 Jahren und möglicherweise noch mehr. Extrem langsames Wachstum bei konstant niedrigen Temperaturen erklärt diese Lebensspanne.

  • Lebt in bis zu ~3.000 m Tiefe.
  • Ernährt sich indirekt über Chemosynthese-Bakterien.
  • Sehr geringe Reproduktionsrate, aber hohe Überlebenszeit.
Maximales Alter
>250 Jahre
Länge
bis ~2 m
Lebensraum
Tiefe Bereiche des Golf von Mexiko
Temperatur
kalt, energiereduzierend
Wachstumsgeschwindigkeit
extrem langsam
Kaum Energieverbrauch. Alter statt Geschwindigkeit.
Cold-Seep-Ökosysteme sind stabil über sehr lange Zeiträume. Das begünstigt uralte Individuen.

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Roter Seeigel (Mesocentrotus franciscanus)

Rang: 4

Rote Seeigel aus dem Pazifik (Nordamerika) können weit über 200 Jahre alt werden.
Sie leben in kühlen, nährstoffreichen Küstengewässern und ernähren sich vor allem von Algen.
Auffällig: Viele Individuen zeigen kaum typische Altersdegeneration. Sie bleiben reproduktionsfähig und mobil, was sie für die Alternsforschung interessant macht.

  • Wichtiger „Gärtner“ von Kelpwäldern.
  • Besitzt harten Kalkpanzer mit Stacheln als Schutz.
  • Kommerziell befischt (Rogen als Delikatesse).
Maximales Alter
>200 Jahre
Größe
bis ~18 cm Durchmesser
Lebensraum
Pazifikküste Nordamerikas
Ernährung
Algen, v. a. Kelp
Altersbedingter Leistungsverlust
gering
Viele Tiere altern „funktionell“ kaum messbar.
Intakte Kelpwälder sind entscheidend. Überfischung von Seeottern (Fressfeinde) kann Seeigel-Populationen explodieren lassen und Kelpwälder zerstören.

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Koi-Karpfen

Rang: 5

Kois sind domestizierte Zuchtformen des Karpfens. Bei guter Haltung (sauberes, sauerstoffreiches, konstant temperiertes Wasser und wenig Stress) können einzelne Tiere deutlich über 100 Jahre alt werden.
Der berühmteste Fall ist „Hanako“, ein roter weiblicher Koi aus Japan, dem ein Alter von 226 Jahren zugeschrieben wurde. Die Altersbestimmung wurde traditionell über Schuppenringe vorgenommen.
Kois sind stark wertgeschätzt in der japanischen Kultur und gelten als Symbol für Ausdauer, Stärke und Glück.

  • Domestizierte Langzeit-Haustiere in Teichhaltung.
  • Farbschläge werden über Generationen selektiert.
  • Sehr empfindlich gegenüber schlechter Wasserqualität.
Maximales Alter
bis ~200+ Jahre (historische Angaben)
Typische Lebenserwartung
30–60 Jahre, bei Top-Haltung höher
Länge
bis ~1 m
Lebensraum
Künstliche Teiche, Gartenteiche
Einfluss des Menschen (Pflegefaktor)
sehr hoch
Sauberes Wasser + Stressarmut = Lebensverlängerung.
Altersangaben über 200 Jahre gelten als außergewöhnlich und werden teils kritisch diskutiert. Sie zeigen aber das Potenzial dieser Art bei optimaler Haltung.

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Galápagos-Riesenschildkröte (Chelonoidis niger)

Rang: 6

Galápagos-Riesenschildkröten sind ein Sinnbild für Langlebigkeit. Mehrere Individuen haben bestätigte Alter von über 170 Jahren.
Sie bewegen sich langsam, haben einen extrem effizienten Stoffwechsel, speichern Wasser und Energie und leben in einem Lebensraum ohne viele natürliche Feinde.
Historisch wurden einige Tiere von Forschern markiert oder in Zoos gehalten, was ihr Alter gut dokumentiert.

  • Gewicht bis ~400 kg möglich.
  • Sehr energieeffizient. Kann lange ohne Futter auskommen.
  • Kommt nur auf den Galápagosinseln vor.
Maximales Alter
>177 Jahre (dokumentiert)
Panzerlänge
bis ~120 cm
Lebensraum
Galápagosinseln
Stoffwechsel
extrem langsam
Räuber-Druck
niedrig
Kaum natürliche Feinde bei erwachsenen Tieren.
Leider stark durch Jagd und invasive Arten bedroht gewesen. Schutzprogramme laufen seit Jahrzehnten.

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Aldabra-Riesenschildkröte (Aldabrachelys gigantea)

Rang: 7

Die Aldabra-Riesenschildkröte vom Aldabra-Atoll (Seychellen) gilt als eine der größten Landschildkröten der Erde.
Für mehrere Individuen werden Alter von 150+ Jahren genannt. Das berühmte Exemplar „Adwaita“, das lange im Zoo von Kalkutta lebte, wurde auf rund 250 Jahre geschätzt, wobei diese Zahl nicht zweifelsfrei verifiziert ist.
Sie frisst überwiegend Pflanzenmaterial, bewegt sich langsam und kann Wasser lange speichern. Auch hier spielt niedriger Stoffwechsel die Hauptrolle.

  • Bis ~300 kg Körpermasse.
  • Pflanzenfresser, sehr ruhige Lebensweise.
  • Unter Schutz, da Lebensraum begrenzt ist.
Maximales Alter
>150 Jahre (bestätigt), teils höher berichtet
Panzerlänge
bis ~110 cm
Lebensraum
Aldabra-Atoll, Seychellen
Fortpflanzung
wenige Eier, sehr langsame Populationserholung
Reproduktionsrate
sehr niedrig
Wenige Nachkommen, dafür lange Lebenszeit zur Absicherung des Bestands.
Der Schutz der Aldabra-Atolle ist zentral. Lebensraumverlust wäre für die Art existenziell.

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Süßwasserperlenmuschel (Margaritifera margaritifera)

Rang: 8

Die Süßwasserperlenmuschel erreicht dokumentierte Alter von 150+ Jahren, vor allem in kühlen, sehr sauberen, sauerstoffreichen Fließgewässern.
Sie filtert Wasser und ist auf klare Bäche angewiesen. In verschmutzten Gewässern stirbt sie früh.
Sie ist in weiten Teilen Europas stark bedroht. Viele Populationen überaltern, weil kaum noch Jungtiere durchkommen (Laichstadien hängen als Larven an Fischegills bestimmter Wirtsfische).

  • Lebt in klaren Flüssen mit hohem Sauerstoffgehalt.
  • Gilt in Europa vielerorts als streng geschützt.
  • Verbessert Wasserqualität durch Filtration.
Maximales Alter
>150 Jahre
Größe
bis ~15 cm Schalenlänge
Lebensraum
Flüsse in Europa und Nordamerika
Status
stark gefährdet in vielen Regionen
Gewässer-Qualitätsabhängigkeit
extrem hoch
Ohne sauberes Wasser keine langfristig überlebensfähigen Bestände.
In vielen Ländern laufen Wiederansiedlungs- und Zuchtprogramme, um die Art zu erhalten.

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Geoduck-Muschel (Panopea generosa)

Rang: 9

Die Geoduck (sprich: „Guh-duck“) ist eine sehr große, grabende Salzwassermuschel der Pazifikküste Nordamerikas.
Sie kann über 140 Jahre alt werden. Ihr Körper sitzt tief im Sediment. Nur der lange Siphon (Ansaug-/Ausstoßrüssel) ragt zur Oberfläche, um Wasser zu filtern.
Sie wird kommerziell befischt und ist in einigen asiatischen Küchen eine Delikatesse. Aufgrund langsamen Wachstums ist nachhaltige Bewirtschaftung entscheidend.

  • Lebt bis zu einem Meter tief eingegraben im Boden.
  • Extrem langsames Wachstum über Jahrzehnte.
  • Einzeln lebend, kein Kolonieorganismus.
Maximales Alter
>140 Jahre
Gewicht
bis ~1,3 kg
Lebensraum
Pazifikküste Nordamerikas, Weichsediment
Ernährung
Filtrierer (Plankton, organische Partikel)
Überfischungsrisiko
hoch
Alte Tiere brauchen Jahrzehnte zum Wachsen und sind schwer zu ersetzen.
In einigen Regionen besteht Fangquoten-Management, um Bestände nicht zu kollabieren.

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Rauer Tiefsee-Zitteraal (Vertreter langlebiger Tiefseefische)

Rang: 10

Mehrere Tiefseefische gelten als extrem langlebig. Vertreter aus dieser Gruppe erreichen Alter von über 100 Jahren.
Charakteristisch ist ein ultralangsamer Stoffwechsel durch niedrige Temperaturen und hoher Druck in mehreren hundert bis tausend Metern Tiefe.
Von vielen Arten (inklusive Arten mit elektrischer Sinnesleistung oder elektrosensitiven Organen) ist wenig bekannt, da sie schwer zu fangen und zu untersuchen sind. Die Altersangaben stammen oft aus Otolith-Analysen (Jahresringe in Gehörsteinen).

  • Kommt in kühlen Tiefenzonen des Atlantiks vor.
  • Wächst sehr langsam, spät geschlechtsreif.
  • Wenig bekannte Ökologie, vermutlich räuberisch oder aasfressend.
Maximales Alter
>100 Jahre
Länge
bis ~1,5 m (je nach Art)
Lebensraum
tiefes, kaltes Meerwasser
Stoffwechsel
extrem langsam
Forschungsstand
gering
Tiefe Lebensräume sind schwer erforschbar. Viele Altersangaben gelten als konservative Untergrenze.
Für Tiefseefische ist Überfischung besonders kritisch: späte Reife + geringes Wachstum = kaum Erholung.

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