Die 10 aktivsten Vulkane der Erde

Die 10 aktivsten Vulkane der Erde

Vulkane sind geologisch aktive Aufrisse der Erde. Sie zeigen, dass unser Planet thermisch nicht „fertig“ ist. Manche Feuerberge sind über Jahrhunderte immer wieder ausgebrochen und haben Dörfer, Landwirtschaft, Luftverkehr und sogar Klimaereignisse beeinflusst. Diese Liste zeigt die 10 aktivsten Vulkane der Welt. Sortierung: dokumentierte Eruptionshäufigkeit über die letzten Jahrhunderte, laufende Aktivität und internationale Überwachung. Ein hoher Rang bedeutet hohe Wiederholungsrate, nicht zwingend höchste Explosivität.

Übersicht


1. Ätna (Italien)

Rang: 1

Der Ätna dominiert die Ostküste Siziliens. Er ist einer der am besten überwachten Vulkane der Welt, liefert häufige, aber oft moderat explosive und effusive Eruptionen (Lavafontänen, Lavaflüsse). Die Aschewolken können den Flugverkehr über Catania lahmlegen. Gleichzeitig prägen Jahrtausende Vulkanasche sehr fruchtbare Böden für Wein- und Obstanbau. Der Vulkan ist UNESCO-Welterbe.

  • Höhe: etwa 3.300 m (Höhe schwankt durch Eruptionen und Krateraufbauten)
  • Eruptionshistorie: hunderte dokumentierte Ausbrüche seit der Antike
  • Risikofaktor: dicht besiedelte Hänge mit Städten und Infrastruktur
Vulkantyp
Stratovulkan
Lava-Typ
Basaltisch (dünnflüssig)
Letzte Aktivität
laufende Aktivität (Asche/Lavafontänen in jüngsten Jahren)
Gefahrenschwerpunkte
Lavaflüsse, Ascheregen, Flugverkehr
Eruptionshäufigkeit (wiederkehrende Aktivphasen) sehr hoch
Der Ätna liefert quasi jährlich sichtbare Aktivität.

Italien betreibt ständige seismische und geochemische Überwachung am Ätna.

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2. Kīlauea (Hawaii, USA)

Rang: 2

Kīlauea liegt auf der Insel Hawaiʻi (Big Island) und gilt als einer der aktivsten Schildvulkane der Erde. Er produziert überwiegend dünnflüssige Basaltlava, die eher fließt als explosiv zerreißt. Das kann trügerisch ungefährlich wirken. 2018 zerstörten Lavaströme im Distrikt Puna hunderte Häuser und formten neue Landflächen an der Küste.

  • Form: flacher Schildvulkan mit ausgedehnten Lavaströmen
  • Bekannt für: Lava-Seen und glühende Spaltenausbrüche
  • Überwachung: Hawaiian Volcano Observatory (USGS)
Höhe
≈1.247 m ü. M.
Eruptionsmuster
nahezu kontinuierliche Aktivität über Jahrzehnte
Letzte Aktivität
wiederholte Ausbrüche in den letzten Jahren
Hauptgefahr
Lavaströme, vulkanische Gase (SO₂)
Gefahr für Infrastruktur (Häuser/Straßen) hoch
Besiedelte Gebiete liegen in Reichweite langsamer, aber unaufhaltsamer Lava.

Kīlauea erweitert buchstäblich die Landkarte von Hawaiʻi, wenn Lava ins Meer fließt.

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3. Piton de la Fournaise (Réunion)

Rang: 3

Der Piton de la Fournaise (Insel Réunion, französisches Überseegebiet im Indischen Ozean) gehört zu den aktivsten Vulkanen der Welt. Er bricht oft mehrmals pro Jahr aus. Das Besondere: Viele Ausbrüche sind touristisch beobachtbar, weil die Lava in unbewohnte Zonen innerhalb der caldeira (Einbruchkrater) abfließt. Er ist ein Musterbeispiel für „gut überwachte, planbare Aktivität“.

  • Frequenz: wiederholte Eruptionen im Jahrestakt
  • Zugänglichkeit: Wanderwege, offizielle Aussichtspunkte
  • Gefahr: lokal begrenzt, aber potenziell gefährlich bei Rissöffnungen in tieferen Zonen
Höhe
≈2.632 m
Vulkantyp
Schildvulkan
Eruptionsstil
effusiv (Lavafontänen, Lavaströme)
Letzte Aktivität
wiederkehrende Ausbrüche in jüngster Zeit
Beobachtbarkeit für Besucher außergewöhnlich hoch
Einer der wenigen Vulkane, bei denen man aktive Lava vergleichsweise sicher sehen kann, solange Sperrzonen beachtet werden.

Die Vulkanwarte von Réunion (OVPF) veröffentlicht laufend Warnstufen.

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4. Stromboli (Italien)

Rang: 4

Stromboli, Teil der Äolischen Inseln nördlich von Sizilien, ist berühmt für sein nahezu ständiges Strombolianisches Feuerwerk: kleine bis mittelgroße Explosionen, bei denen glühende Schlacken und Bomben aus den Kratern geschleudert werden. Seefahrer nannten ihn früher den „Leuchtturm des Mittelmeers“, weil die Ausbrüche nachts weithin sichtbar waren.

  • Aktivität: praktisch dauerhaft seit über 2.000 Jahren beschrieben
  • Gefahr: Asche, herabfallende glühende Bomben, pyroklastische Ströme an der Sciara del Fuoco
  • Tourismus: geführte Aufstiege sind beliebt, aber reglementiert
Höhe
≈924 m über Meer, Basis liegt unter Wasser
Vulkantyp
Stratovulkan mit strombolianischer Aktivität
Eruptionsmodus
häufige kleine Explosionen
Letzte Aktivität
laufend in Form kleiner Eruptionen
Regelmäßigkeit der Explosionen extrem regelmäßig
In manchen Phasen im Stundentakt.

Bei stärkeren Ereignissen kommt es zu Sperrzonen und Evakuierungen einzelner Ortsteile.

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5. Yasur (Vanuatu)

Rang: 5

Der Yasur auf Tanna (Vanuatu, Südpazifik) gilt als einer der am leichtesten zugänglichen dauerhaft aktiven Vulkane der Welt. Seit Jahrhunderten berichten Reisende von feurigen Ausstößen aus dem Krater. Die Explosionen sind oft moderat strombolianisch, aber sie können abrupt intensiver werden und Asche sowie glühendes Material auswerfen.

  • Touristische Nähe: Beobachtungsplattformen am Kraterrand
  • Aktivität: fast permanent (historische Aufzeichnungen über >200 Jahre)
  • Kulturelle Rolle: lokal spirituell bedeutsam
Höhe
≈361 m
Vulkantyp
Stratovulkan mit strombolianischer Aktivität
Eruptionsstil
wiederholte Explosionen, Asche-/Schlackenauswurf
Letzte Aktivität
anhaltende Eruptionstätigkeit
Zugänglichkeit für Beobachter hoch, aber riskant
Sichtkontakt zur aktiven Schlotzone ist möglich, Schutzbrillen/Helme empfohlen.

Auch bei „touristischen Vulkanen“ gilt: Sicherheitswarnungen der Behörden strikt einhalten.

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6. Tungurahua (Ecuador)

Rang: 6

Tungurahua („Feuerschlund“ in Quechua) ist ein andesischer Stratovulkan südlich von Quito. Seine Aktivität seit Ende der 1990er Jahre brachte explosive Ausbrüche, Aschewolken in mehrere Kilometer Höhe, Lahare (Schlamm-/Schuttströme) und Evakuierungen in der Region um die Stadt Baños de Agua Santa, die stark vom Tourismus lebt.

  • Eruptionsphasen: wiederholt seit 1999, teils hoch explosiv
  • Gefahren: Ascheregen auf Siedlungen, pyroklastische Ströme an den Flanken
  • Überwachung: Instituto Geofísico (Ecuador)
Höhe
≈5.023 m
Vulkantyp
Stratovulkan
Eruptionscharakter
explosiv bis sub-plinianisch
Letzte stärkere Aktivität
2016
Gefahr für besiedelte Gebiete sehr hoch
Baños liegt in Reichweite von Ascheregen und pyroklastischen Strömen.

Die Bevölkerung lebt mit Evakuierungsplänen als Alltag.

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7. Sakurajima (Japan)

Rang: 7

Sakurajima liegt in der Bucht von Kagoshima (Südjapan). Er ist für Ascheeruptionen berüchtigt, die regelmäßig die Stadt Kagoshima einnebeln. Frühere große Eruptionen haben Landbrücken geschaffen: Aus der Vulkaninsel wurde faktisch eine Halbinsel. Die Nähe zur Stadt macht Sakurajima zu einem Hochrisikovulkan, der streng überwacht wird.

  • Aktivität: hunderte kleinere Explosionen pro Jahr möglich
  • Hauptgefahr: Ascheregen, pyroklastische Ströme bei größeren Events
  • Evakuierung: etablierte Notfallpläne für Anwohner
Höhe
≈1.117 m
Vulkantyp
Stratovulkan
Eruptionsstil
vulkanisch/explosiv
Letzte Aktivität
anhaltende explosive Aktivität in den letzten Jahren
Urbanes Risiko (Großstadt in unmittelbarer Nähe) extrem
Kagoshima hat >500.000 Einwohner. Asche ist Alltag.

Japan zählt Sakurajima zu den am strengsten beobachteten Vulkanen des Landes.

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8. Mount Erebus (Antarktis)

Rang: 8

Mount Erebus auf Ross Island (Antarktis) ist der südlichste dauerhaft aktive Vulkan der Erde. Er ist berühmt für seinen offenen Lavasee – ein seltenes geologisches Phänomen – und für kontinuierliche Aktivität seit den 1970er Jahren. Die extremen Bedingungen erschweren Messungen, machen ihn aber wissenschaftlich hoch spannend.

  • Besonderheit: permanenter Lavasee mit konstanter Konvektion
  • Forschung: wichtiger Standort für Polar- und Vulkanologie
  • Gefahr: primär wissenschaftliche Expeditionen betroffen, nicht Zivilbevölkerung
Höhe
≈3.794 m
Vulkantyp
Stratovulkan / alkalischer Vulkanismus
Eruptionsstil
Strombolianisch bis vulkanisch, Lavasee-Spritzer
Letzte Aktivität
kontinuierlich aktiv seit den 1970ern
Zugänglichkeit für Menschen sehr gering
Nur Spezialexpeditionen. Keine dauerhafte Zivilbevölkerung in unmittelbarer Nähe.

Mount Erebus liefert seltene Einblicke in dauerhafte Magmakonvektion unter Extremklima.

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9. Volcán de Fuego (Guatemala)

Rang: 9

Der Volcán de Fuego westlich von Guatemala-Stadt ist als extrem gefährlich eingestuft. Er liefert häufige explosive Ausbrüche mit Aschewolken, Glutlawinen (pyroklastische Ströme) und Laharen. Mehrfach kam es zu tödlichen Ereignissen. Fuego ist deshalb einer der am intensivsten beobachteten Vulkane in Mittelamerika.

  • Explosivität: hoch, plötzliche Asche- und Gerölllawinen möglich
  • Bevölkerungsnähe: Dörfer und Verkehrswege in direkter Gefahrenzone
  • Bekanntes Risiko: pyroklastische Ströme entlang der Schluchten
Höhe
≈3.763 m
Vulkantyp
Stratovulkan
Eruptionsstil
stark explosiv, Aschewolken Kilometer hoch
Letzte Aktivität
wiederkehrende explosive Eruptionen in jüngster Zeit
Akute Gefährdung für Bevölkerung extrem hoch
Fuego-Ausbrüche haben in der Vergangenheit Todesopfer gefordert.

Evakuierung ist hier keine theoretische Übung, sondern reale Notwendigkeit.

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10. Sangay (Ecuador)

Rang: 10

Sangay ist ein aktiver Stratovulkan in den ecuadorianischen Anden. Er eruptiert seit den 1930er-Jahren fast ohne längere Pausen. Durch seine abgelegene Lage im Nationalpark Sangay (UNESCO-Welterbe) bedroht er weniger direkte Siedlungen, erzeugt aber regelmäßig Aschewolken, die den Flugverkehr und Landwirtschaft beeinflussen können.

  • Aktivität: nahezu kontinuierlich seit ~1934
  • Gefahr: Ascheregen, Lahare in Flusstälern
  • Erreichbarkeit: schwierig, Gelände abgeschieden
Höhe
≈5.230 m
Vulkantyp
Stratovulkan
Eruptionsstil
explosiv bis effusiv, häufige Ascheemissionen
Letzte Aktivität
anhaltend aktiv in jüngster Zeit
Direkte Gefährdung größerer Städte moderat
Der Vulkan ist abgelegen. Hauptproblem ist Asche in der Atmosphäre und in Flusssystemen.

Sangay zeigt, dass Abgeschiedenheit Risiko dämpfen kann, aber Überwachung erschwert.

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