Wer ist wirklich der beste Handballer aller Zeiten? Diese Top 10 vergleicht absolute Ausnahmespieler anhand von: Anzahl großer Titel mit der Nationalmannschaft (Olympische Spiele, WM, EM), individueller Dominanz (Welthandballer, MVP-Trophäen, Rekorde) und langfristigem Einfluss auf den modernen Spitzenhandball. Sortiert wird nach Gesamteinfluss auf Welt- und Vereinsebene, nicht nur nach Toren oder Goldmedaillen.
Übersicht
Nikola Karabatić
Rang: 1
Nikola Karabatić (Jahrgang 1984) verkörpert das komplette Paket: Spielmacher, Shooter, Abwehrchef, Mentalitätsführer. Frankreich gewann unter seiner Regie praktisch alles, oft mehrfach. Seine Karriere deckt vier Epochen ab (Montpellier, Kiel, Barcelona, PSG) und er lieferte in allen Wettbewerben auf Weltklasse-Niveau. Er ist dreifacher Welthandballer, mehrfacher MVP großer Turniere und hat Frankreichs Gold-Ära definiert.
- 3× Olympisches Gold (2008, 2012, 2020) sowie Olympia-Silber 2016
- 4× Weltmeister (2009, 2011, 2015, 2017) und 4× Europameister (2006, 2010, 2014, 2024)
- Rekord: IHF-Welthandballer des Jahres 2007, 2014, 2016 (geteilte Bestmarke für die meisten Auszeichnungen)
- Nation
- Frankreich
- Geboren
- 11.04.1984 (Niš, ehem. Jugoslawien)
- Größe
- 1,96 m
- Position
- Rückraum Mitte / Linker Rückraum
- Nationalteam
- 356+ Länderspiele / über 1.290 Tore für Frankreich
- Größte Nationalteam-Titel
- Olympia 2008/2012/2020; WM 2009/2011/2015/2017; EM 2006/2010/2014/2024
- Klubs (Auswahl)
- Montpellier HB, THW Kiel, FC Barcelona, Paris Saint-Germain
- Champions League
- Sieger 2003, 2007, 2015
- Individuelle Awards
- IHF Welthandballer 2007, 2014, 2016; MVP WM 2011 & 2017
- Karriere-Status
- Beendete Profikarriere nach Saison 2023/24; EHF Hall of Fame aufgenommen 2024
- Quelle
- olympics.com
Ivano Balić
Rang: 2
Ivano Balić (geb. 1979) gilt als „Playmaker der Playmaker“. Er veränderte, wie man Rückraum Mitte denkt: keine Standard-Systeme, sondern Instinkt, No-Look-Pässe, perfekte Zeitlupe am Kreis. Er war das kreative Herz der kroatischen Goldgeneration und wurde in den 2000ern fast serienmäßig zum MVP internationaler Turniere gewählt. Er gewann Olympia-Gold 2004 und gilt als der „MVP aller MVPs“.
- Olympiasieger 2004 (Athen) und Olympia-Bronze 2012 (London)
- Weltmeister 2003, dazu mehrfache WM-/EM-Silbermedaillen für Kroatien
- Zweifacher Welthandballer (2003, 2006)
- Nation
- Kroatien
- Geboren
- 01.04.1979 (Split)
- Größe
- ca. 1,89 m
- Position
- Rückraum Mitte (Spielmacher)
- Nationalteam
- 198+ Länderspiele / 535+ Tore für Kroatien
- Größte Nationalteam-Titel
- Olympisches Gold 2004; WM-Gold 2003; zahlreiche EM-/WM-Medaillen bis 2012
- Individuelle Dominanz
- MVP bei fünf großen Turnieren in Folge (EM 2004, Olympia 2004, WM 2005, EM 2006, WM 2007)
- Vereine (Peak-Jahre)
- Portland San Antonio, CO Zagreb, Atlético Madrid, HSG Wetzlar
- Trainer-/Funktion
- Mitglied des Trainerstabs in Kroatien und im Klubhandball nach Karriereende
- Ehrung
- EHF Hall of Fame (2023)
- Quelle
- eurohandball.com
Magnus Wislander
Rang: 3
Magnus Wislander (geb. 1964) war der Leitwolf der schwedischen „Bengan Boys“, die 1990er / frühen 2000er dominierten. Er ist Handballer des Jahrhunderts (IHF-Wahl 1999) und steht für extreme Konstanz: 384 Länderspiele und über 1.100 Tore für Schweden. Erst klassischer Spielmacher im Rückraum, später als Kreisläufer/Pivot immer noch elitär.
- Mehrfacher Europameister mit Schweden (1994, 1998, 2000, 2002)
- Weltmeister 1990 und 1999 mit Schweden
- IHF Welthandballer des Jahres 1990 und später „Welthandballer des Jahrhunderts“
- Nation
- Schweden
- Geboren
- 22.02.1964 (Göteborg)
- Größe
- ca. 1, ninety-plus cm (Pivot-/Rückraumformat)
- Position
- Rückraum Mitte → später Kreis/Pivot
- Nationalteam
- 384+ Länderspiele / 1.185+ Tore, schwedischer Rekord
- Größte Nationalteam-Titel
- WM-Gold 1990 & 1999; EM-Gold 1994, 1998, 2000, 2002; mehrfaches Olympia-Silber (1992, 1996, 2000)
- Klubs (Langzeit)
- Redbergslids IK (SWE), THW Kiel (GER)
- Individuelle Awards
- IHF Welthandballer 1990; IHF „Spieler des Jahrhunderts“ (1999)
- Nach der aktiven Zeit
- EHF Hall of Fame (2023); später Coach und Experte
- Quelle
- olympics.com
Talant Dujshebaev
Rang: 4
Talant Dujshebaev (geb. 1968 in Bischkek, Kirgisistan, damals UdSSR) war der dominierende Offensiv-Stratege der 1990er. Er konnte Spiele im Alleingang kippen, egal ob für die GUS/Russland oder später für Spanien. Er gewann Olympia-Gold 1992 (GUS), holte mit Spanien Medaillen bei Olympia und EM und wurde zweimal Welthandballer. Nach der aktiven Laufbahn wurde er zu einem der erfolgreichsten Trainer Europas.
- Olympiasieg 1992 (‚Unified Team‘), später Olympia-Bronze für Spanien 1996 und 2000
- Mehrfacher Champions-League-Sieger als Spieler und Trainer (Ciudad Real, Kielce)
- Zweifacher IHF-Welthandballer (1994, 1996)
- Nation(en)
- GUS/Russland, später Spanien (eingebürgert)
- Geboren
- 02.06.1968 (Bischkek)
- Größe
- ca. 1,85 m
- Position
- Rückraum Mitte
- Nationalteam-Highlights
- Olympia-Gold 1992; Olympia-Bronze ESP 1996 & 2000; EM-Silber 1996/1998
- Individuelle Awards
- IHF Welthandballer 1994 & 1996; MVP EM 1996; MVP WM 1997
- Trainer-Erfolge
- Mehrere spanische und polnische Meistertitel; EHF Champions League 2006, 2008, 2009 (als Spieler/Spielertrainer Ciudad Real) sowie 2016 (Trainer Kielce)
- EHF Hall of Fame
- Aufgenommen 2023
- Quelle
- eurohandball.com
Mikkel Hansen
Rang: 5
Mikkel Hansen (geb. 1987) steht für moderne Linksrückraum-Power: enorme Wurfkraft aus 9–10 Metern, aber auch Spielverständnis als sekundärer Spielmacher. Dänemark wurde mit ihm erst olympischer Champion, dann dreimal in Folge Weltmeister (2019, 2021, 2023). Er ist zusammen mit Karabatić Rekordhalter bei den Welthandballer-Auszeichnungen.
- Olympiasieger 2016 (Rio) und Olympia-Silber 2021
- Weltmeister 2019, 2021, 2023 mit Dänemark
- Dreifacher IHF-Welthandballer (2011, 2015, 2018)
- Nation
- Dänemark
- Geboren
- 22.10.1987 (Helsingør)
- Größe
- 1,96 m
- Position
- Linker Rückraum
- Nationalteam
- Debüt 2007; zentrale Figur der dänischen Goldära bis Paris 2024
- Individuelle Awards
- IHF Welthandballer 2011/2015/2018; MVP Olympische Spiele 2016; mehrfach MVP bei Weltmeisterschaften
- Topscorer-Rekorde
- WM-Toptorschütze 2011 & 2019; Topscorer Olympia 2020; mehrfach Champions-League-Toptorschütze
- Vereine (u. a.)
- GOG, FC Barcelona, AG København, Paris Saint-Germain, Aalborg Håndbold
- Karrierestatus
- Angekündigtes Karriereende nach der Saison rund um Paris 2024
- Quelle
- ihf.info
Arpad Šterbik
Rang: 6
Arpad Šterbik (geb. 1979) setzte den Standard für Torhüter-Schwergewichte: riesige Präsenz, unfassbare Reflexe, „unhaltbare“ Kopfsaves in Money-Time. Er gewann praktisch alles auf Klubebene, inklusive mehrfacher Champions-League-Titel. International holte er mit Spanien WM-Gold 2013 und EM-Gold 2018. 2005 wurde er als Torwart Welthandballer.
- IHF Welthandballer des Jahres 2005 (selten für einen Torhüter)
- Über 30 große Titel auf Vereins- und Nationalmannschaftsebene
- WM-Gold 2013 mit Spanien, EM-Gold 2018
- Nation(en)
- Geboren in Serbien (ehem. Jugoslawien), spielte für Jugoslawien/Serbien-Montenegro und später für Spanien
- Geboren
- 20.11.1979 (Senta)
- Größe
- ca. 2,00 m Torwartprofil
- Position
- Tor
- Nationalteam-Highlights
- WM-Gold 2013 Spanien; EM-Gold 2018 Spanien; mehrere WM-/EM-Medaillen
- Vereine (Auswahl)
- Veszprém, BM Ciudad Real / Atlético Madrid, FC Barcelona, RK Vardar
- Champions League
- Titel 2006, 2008, 2009, 2017
- Individuelle Awards
- IHF Welthandballer 2005; mehrfach bester Keeper der spanischen Liga
- Karrierestatus
- Karriere beendet, gilt als eine der Torwart-Referenzen der 2000er/2010er
- Quelle
- eurohandball.com
Thierry Omeyer
Rang: 7
Thierry Omeyer (geb. 1976) gilt als einer der komplettesten Torhüter der Geschichte. Sein USP: Er war nicht nur Reflex-Katze auf der Linie, sondern auch Psychologe im Tor. In Finalspielen der Franzosen lieferte er regelmäßig Fangquoten über 40 %. 2008 wurde er Welthandballer. Mit Frankreich sammelte er olympische, Welt- und Europatitel en masse.
- Olympiasieger 2008 und 2012 mit Frankreich
- Mehrfacher Welt- und Europameister (ab 2001 bis Mitte 2010er)
- IHF Welthandballer des Jahres 2008
- Nation
- Frankreich
- Geboren
- 02.11.1976 (Mülhausen)
- Größe
- 1,92 m
- Position
- Tor
- Nationalteam
- Debüt 1999; über 350 Länderspiele, zentraler Teil der französischen Dynastie
- Große Titel
- Olympisches Gold 2008 & 2012; WM-Titel für Frankreich u. a. 2001, 2009, 2011, 2015; EM-Titel mehrfach
- Individuelle Awards
- Welthandballer 2008; MVP der WM 2015; mehrfach All-Star-Keeper bei WM/EM
- Vereine (Auswahl)
- Montpellier HB, THW Kiel, Paris Saint-Germain
- EHF Hall of Fame
- Aufnahme 2023
- Quelle
- eurohandball.com
Kiril Lazarov
Rang: 8
Kiril „Kire“ Lazarov (geb. 1980) ist die ultimative Tormaschine. Niemand erzielte je mehr Tore bei einer einzelnen Weltmeisterschaft: 92 Treffer bei der WM 2009. Er wurde zum Gesicht des mazedonischen (heute nordmazedonischen) Handballs, führte mittelgroße Nationen in die Weltspitze und wurde Champions-League-Sieger mit Barcelona. Darüber hinaus knackte er als erster überhaupt die Marke von 1.000 Champions-League-Toren.
- WM-Rekord: 92 Tore in nur 9 WM-Spielen 2009
- Topscorer EM 2012 (61 Tore in 7 Spielen, damaliger EM-Rekord)
- Champions-League-Sieger 2015 (FC Barcelona)
- Nation
- Nordmazedonien
- Geboren
- 10.05.1980 (Sveti Nikole)
- Größe
- 1,93 m
- Position
- Rechter Rückraum
- Nationalteam
- 236+ Länderspiele / 1.700+ Länderspieltore für Nordmazedonien (nationaler Allzeit-Rekord)
- Individuelle Rekorde
- WM-Rekordtorschütze 2009 (92); EM-Rekordtorschütze 2012 (61); erster Spieler >1.000 CL-Tore
- Vereine (Auswahl)
- RK Zagreb, MKB Veszprém, Ciudad Real / Atlético Madrid, FC Barcelona, HBC Nantes
- Trainerlaufbahn
- Cheftrainer der Nationalmannschaft Nordmazedoniens und Coach im Klubhandball nach Karriereende
- EHF Hall of Fame
- Aufnahme 2023
- Quelle
- eurohandball.com
Veselin Vujović
Rang: 9
Veselin Vujović (geb. 1961) war der prägende jugoslawische Rückraumstar der 1980er. Athletisch, aggressiv, clutch. 1984 führte er Jugoslawien zu Olympia-Gold in Los Angeles und wurde 1988 als erster überhaupt offiziell zum Welthandballer des Jahres gewählt. Seine Wurfkraft aus dem linken Rückraum setzte Maßstäbe für spätere Generationen auf Halb/Linksrückraum.
- Olympiasieger 1984 (Los Angeles) mit Jugoslawien
- IHF Welthandballer des Jahres 1988
- Topscorer und Leitfigur der jugoslawischen Nationalmannschaft
- Nation
- Jugoslawien (heute Montenegro/Serbien-Region); später Trainer in mehreren Nationen
- Geboren
- 18.01.1961 (Cetinje, heutiges Montenegro)
- Größe
- rund 1,98 m Linksrückraum-Profil
- Position
- Linker Rückraum
- Nationalteam
- Olympia-Gold 1984; u. a. WM-Medaillen in den 1980ern
- Individuelle Awards
- IHF Welthandballer 1988; Jugoslawiens Sportler des Jahres 1986
- Trainerkarriere
- Nationaltrainer u. a. von Slowenien und anderen Teams, später Klubcoach (z. B. Nexe Našice)
- Quelle
- wikipedia.org
Slavko Goluža
Rang: 10
Slavko Goluža (geb. 1971) war kein „reiner Scorer“, sondern der verlässliche Takt- und Führungsgeber der kroatischen Nationalmannschaft. Er gewann zweimal olympisches Gold (1996, 2004) und blieb später als Nationaltrainer erfolgreich. Auf Klubebene sammelte er europäische Titel schon in den 1990ern mit Zagreb. Seine Stärke: Spielintelligenz, Führungsqualität, taktische Disziplin.
- Olympiasieger 1996 (Atlanta) und 2004 (Athen) mit Kroatien
- Weltmeister 2003
- Später Bundestrainer Kroatiens mit EM-/WM-/Olympia-Medaillen
- Nation
- Kroatien
- Geboren
- 17.09.1971 (Pješivac-Kula)
- Größe
- ca. 1, ninety-plus m Rückraumformat
- Position
- Rückraum (Halb/Allround)
- Nationalteam
- Olympisches Gold 1996 & 2004; WM-Gold 2003; EM-Medaillen
- Vereine (Auswahl)
- RK Zagreb (u. a. Champions-League-Sieger 1992, 1993), RK Metković Jambo, TuS Nettelstedt-Lübbecke, PSG, Veszprém
- Trainer-Erfolge
- Als kroatischer Nationaltrainer Bronze bei Olympia 2012, WM 2013, EM 2012
- Auszeichnungen
- Mehrfach geehrt mit dem kroatischen „Franjo Bučar“-Staatspreis für Sport
- Quelle
- wikipedia.org

