Die 10 ekligsten Parasiten der Welt

Die 10 ekligsten Parasiten der Welt

Parasiten kapern Körper, steuern Verhalten und fressen sich durchs Gewebe. Hier kommen die 10 ekligsten Parasiten der Welt – sortiert nach Schockfaktor plus medizinischer Relevanz. Stand: Oktober 2025. Weitere Tier-Listen: www.top-10-liste.de/kategorie/tiere/

Übersicht

  1. Zungenfresser (Cymothoa exigua)
  2. Laishefliege (Dermatobia hominis, „Human Botfly“)
  3. Guinea-Wurm (Dracunculus medinensis)
  4. Schraubenwurmfliege (Cochliomyia hominivorax)
  5. Großer Leberegel (Fasciola hepatica)
  6. Toxoplasma gondii
  7. Loa loa (Augenwurm)
  8. Candirú (Vandellia cirrhosa)
  9. Schweinebandwurm (Taenia solium)
  10. Haarwurm (Nematomorpha)

1. Zungenfresser (Cymothoa exigua)

Diese Meeres-Assel dringt durch die Kiemen in den Mund von Fischen ein, saugt die Zunge aus, lässt sie atrophieren und übernimmt dann als lebendes Organ deren Funktion. Ein einzigartiger „Organersatz“ in der Natur.

  • Wirt: Meerfische (u. a. Schnapper)
  • Mechanik: Blutentzug → Zungenatrophie → Anheften an Zungenstumpf
  • Risiko für Menschen: keine Infektion, nur Ekel-Faktor
Taxon
Isopoda, Familie Cymothoidae
Größe
Weibchen bis ~3 cm, Männchen kleiner
Verbreitung
Atlantik und Pazifik, v. a. Tropen/Subtropen
Besonderheit
Einziger dokumentierter parasitärer „Organersatz“
Quelle
Smithsonian Ocean

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2. Laishefliege (Dermatobia hominis, „Human Botfly“)

Die Fliege klebt ihre Eier auf Stechmücken. Beim Stich schlüpft die Larve in die Haut, reift in einer schmerzhaften Furunkelöffnung und zuckt dort sichtbar – ein Paradebeispiel für Myiasis.

  • Wirt: Mensch, Säugetiere
  • Region: Mittel- bis nördliches Südamerika
  • Klinik: schmerzhafter Knoten mit Atemöffnung, serös-eitriges Sekret
Übertragung
Eier an Vektor (Mücke) → Hautpenetration
Inkubation
Larvenentwicklung ca. 5–10 Wochen
Therapie
Larvenentfernung (okklusive Methoden, Extraktion), Wundversorgung
Quelle
CDC DPDx – Myiasis

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3. Guinea-Wurm (Dracunculus medinensis)

Nach Infektion über kontaminiertes Trinkwasser wandert die Weibchen-Wurmlarve monatelang im Körper und bricht schließlich durch ein extrem schmerzhaftes Hautulcus aus – oft am Fuß.

  • Wirt: Mensch
  • Zyklus: 10–14 Monate bis Wurmaustritt
  • Status: kurz vor Ausrottung, zweistellige Fallzahlen/Jahr
Übertragung
Trinken von Wasser mit infizierten Wasserflöhen (Cyclops)
Prävention
Wasserfiltration, Gesundheitsaufklärung, Fallüberwachung
Therapie
Langsames Herausdrehen, Wundpflege; keine zugelassene Wurmkur
Quelle
WHO – Dracunculiasis Fact Sheet (2025)

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4. Schraubenwurmfliege (Cochliomyia hominivorax)

Larven fressen lebendes Gewebe in Wunden warmblütiger Tiere. Unbehandelt lebensbedrohlich. Populationskontrolle erfolgt erfolgreich via Aussetzen steriler Männchen.

  • Wirt: Nutztiere, Wildtiere, selten Mensch
  • Region: Karibik, Teile Mittelamerikas
  • Gefahr: rasche Gewebszerstörung, Sekundärinfektionen
Biologie
Eiablage an Wunde/Mukosa → Larven bohren sich ins Gewebe
Bekämpfung
Sterile Insekten-Technik, Quarantäne, Wundschutz
Status USA
ausgerottet; Importkontrollen bei Ausbrüchen in Nachbarländern
Quelle
USDA APHIS – New World Screwworm

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5. Großer Leberegel (Fasciola hepatica)

Ein Lebensmittel-/Wasserparasit: Metazerkarien auf Wasserpflanzen oder im Trinkwasser führen zur Leber-Migration, Entzündung der Gallengänge und chronischer Fasziolose.

  • Wirte: Wiederkäuer primär, Mensch als Fehlwirt
  • Region: weltweit, v. a. weidebasierte Systeme
  • Symptome: Fieber, Oberbauchschmerz, Eosinophilie; chronisch Cholestase
Zwischenwirt
Süßwasserschnecken
Nachweis
Eier im Stuhl (spät), Antigen/Antikörper, Bildgebung
Therapie
Triclabendazol (Mittel der Wahl)
Quelle
CDC DPDx – Fascioliasis

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6. Toxoplasma gondii

Der Protozoe infiziert Warmblüter weltweit. Endwirte sind Katzen. In der Schwangerschaft oder bei Immunsuppression drohen schwere Verläufe; sonst oft asymptomatisch.

  • Reservoir/Endwirt: Felidae
  • Übertragung: Oozysten (Katzenkot), Gewebezysten (rohes Fleisch), kongenital
  • Risiko: fetale Schäden, zerebrale Toxoplasmose bei Immunschwäche
Prävention
Fleisch gut garen, Hände/Utensilien reinigen, Katzentoilette hygienisch
Persistenz
Gewebezysten können lebenslang verbleiben
Therapie
Pyrimethamin + Sulfadiazin + Folinsäure (Spezialfallabhängig)
Quelle
CDC – About Toxoplasmosis

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7. Loa loa (Augenwurm)

Fadenwurm mit bizarrer „Wanderung“: Adulte Würmer ziehen subkutan und können die Bindehaut überqueren – für Betroffene sichtbar und hochgradig unangenehm.

  • Wirt: Mensch
  • Region: Regenwälder in West-/Zentralafrika
  • Vektor: Bremsen (Chrysops spp.)
Diagnostik
Mikrofilarien im Blut (tagesperiodisch), Sichtbefund, Serologie
Symptome
Calabar-Schwellungen, Juckreiz, „Eye-worm“
Therapie
u. a. Diethylcarbamazin; bei hoher Mikrofilarienlast Vorsicht (Komplikationsrisiko)
Quelle
CDC – About Loiasis

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8. Candirú (Vandellia cirrhosa)

Ein winziger Wels, berüchtigt für Horrorgeschichten. Belegt ist v. a. sein vampirischer Lebensstil: Er dringt in Kiemenhöhlen größerer Fische ein und saugt Blut.

  • Wirt: andere Fische (Blutsauger im Kiemenraum)
  • Region: Amazonasbecken
  • Humangerüchte: Urethra-Befall umstritten und selten dokumentiert
Verhalten
Chemo-/Visuallockung, tags und nachts aktiv; gräbt sich ein
Größe
bis ~17 cm
Lebensraum
Sandige Flußabschnitte, weicher Untergrund
Quelle
FishBase – Vandellia cirrhosa

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9. Schweinebandwurm (Taenia solium)

Als Darmbandwurm oft unspektakulär. Gefährlich wird’s, wenn Larvenstadien nach Aufnahme von Eiern in Gewebe wandern: Zystizerkose bis zur Neurozystizerkose mit Krampfanfällen.

  • Wirte: Mensch (Endwirt), Schwein (Zwischenwirt)
  • Übertragung: Taeniasis via rohes/ungenügend gegartes Schweinefleisch; Zystizerkose via Eier
  • Bedeutung: wichtige vermeidbare Ursache epileptischer Anfälle weltweit
Prävention
Sanitärversorgung, Fleischkontrollen, Hygiene, Behandlung von Trägern
Therapie
u. a. Albendazol/Praziquantel (spezialisierte Betreuung erforderlich)
Public Health
One-Health-Ansatz (Mensch/Tier/Umwelt)
Quelle
WHO – Taeniasis/Cysticercosis

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10. Haarwurm (Nematomorpha)

„Gordische“ Würmer mit Mind-Control-Ruf: Larven parasitieren Insekten, adulte Tiere leben frei im Wasser. Einige Arten manipulieren Heuschrecken, ins Wasser zu springen – dort schlüpft der Wurm aus.

  • Wirt: Arthropoden (z. B. Heuschrecken, Gottesanbeterinnen)
  • Erwachsene: frei lebend in Süßwasser/Meer
  • Für Menschen: keine echten Parasiten
Größe
bis ~1 m Länge, haarfein
Lebenszyklus
Larve im Wirtshämocoel → Emergenz im Wasser → Paarung („Gordischer Knoten“)
Besonderheit
reduzierter Darm, keine Exkretions-/Atemorgane
Quelle
Encyclopædia Britannica – Horsehair worm

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