Die 10 giftigsten Pilze der Welt

Die 10 giftigsten Pilze der Welt

Wie gefährlich sind Pilze wirklich? Diese Top-10 listet die giftigsten Arten nach Tödlichkeit pro Verzehrmenge – je weniger Gift nötig ist, desto höher der Rang. Kriterium: dokumentierte Toxine, klinische Verläufe, Latenz und Organschäden aus Primärquellen.

Übersicht

  1. Death Cap (Grüner Knollenblätterpilz)
  2. Destroying Angels (verschiedene Amanita-Arten)
  3. Galerina marginata (Herbst-Schwindling)
  4. Cortinarius orellanus (Falscher Pfifferling)
  5. Conocybe filaris
  6. Gyromitra esculenta (Frühlings-Lorchel)
  7. Deadly Webcap (Cortinarius rubellus)
  8. Rubroboletus satanas (Satanischer Pilz)
  9. False morel (verschiedene Gyromitra-Arten)
  10. Podostroma cornu-damae

Death Cap (Grüner Knollenblätterpilz)

Rang: 1

Der weltweit häufigste tödliche Vergiftungstäter. Amatoxine zerstören die Leber nach symptomfreier Latenz; Fälle führen oft zu Lebertransplantationen. Die 2016er-Serie in Kalifornien zeigt das volle Bild: schwere GI-Phase, Leberversagen, teils neurologische Spätfolgen.

  • Verantwortlich für den Großteil tödlicher Pilzvergiftungen global
  • Therapie: frühe Aktivkohle, Silibinin, Intensivmedizin, ggf. Transplantation
  • Gift bleibt hitze- und trocknungsstabil
Toxine
α-/β-Amanitin (Amatoxine)
Latenz
6–24 h bis GI-Phase, 24–48 h bis Zytotoxizität
Hauptorgane
Leber > Niere
Dokumentierte Fälle
14 Fälle, 3 Transplantationen (Kalifornien 2016)
Behandlungshinweis
Frühe Silibinin-Gabe assoziiert mit besserem Verlauf
Quelle
CDC MMWR (2017)

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Destroying Angels (verschiedene Amanita-Arten)

Rang: 2

Weiße Amanitas (A. bisporigera, A. virosa, A. ocreata) tragen dieselbe Amatoxin-Signatur wie der Death Cap. Verhängnisvoll sind makroskopische Verwechslungen mit essbaren, weißen Arten und die lange Latenz vor Organversagen.

  • Symptome starten typischerweise nach 6–24 h
  • Ein einzelner Fruchtkörper kann letal sein
  • Verwechslungsgefahr mit Champignons, Schirmlingen, Puffballs
Toxine
Amatoxine (± Phallotoxine)
Wirkbild
Leber-/Nierenversagen nach initialer GI-Phase
Verbreitung
Europa, Nordamerika
Erkennung
Weiße Lamellen, Ring, Volva – niemals verkosten
Quelle
NC State Extension

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Galerina marginata (Herbst-Schwindling)

Rang: 3

Kleiner Braunpilz auf Totholz, toxikologisch groß: Amatoxinkonzentrationen können mit Amanita phalloides konkurrieren. Die unscheinbare Morphologie erhöht das Risiko, „nebenbei“ mitgegessen zu werden.

  • Nachweis von Amatoxinen in mehreren Galerina-Arten
  • Wächst auf morschem Nadel-/Laubholz, häufig büschelig
  • Verwechslungsgefahr mit Psilocybe- und Kuehneromyces-Arten
Toxine
α-Amanitin u. a.
Lethalität
Klinisch wie „Phalloides-Syndrom“
Ökologie
Saprobiont auf Holz, nördliche Hemisphäre
Quelle
PLOS ONE (2021)

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Cortinarius orellanus (Falscher Pfifferling)

Rang: 4

Heimtückische Nephrotoxizität: Orellanin führt nach langer Beschwerdefreiheit zu akutem bis terminalem Nierenversagen. Dokumentierte Serien zeigen noch Jahre später Dialysepflicht.

  • Lange Latenz: 2–7 Tage bis Symptome
  • Frühe Beschwerden unspezifisch (Durst, LWS-Schmerz)
  • Irreversible Nierenschäden häufig
Toxin
Orellanin
Primärschaden
Tubulusnekrosen, interstitielle Nephritis
Langzeitfolge
ESRD, Transplantationspflicht möglich
Quelle
Hedman et al., PMC (2017)

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Conocybe filaris

Rang: 5

Unscheinbarer Wiesen-LBM, toxikologisch „groß“: enthält Amatoxine. Gefährlich durch Rasen-Nähe und Verwechslung mit harmlosen Arten. Klinisch identisch zum „Phalloides-Syndrom“.

  • Ruderalstandorte, Gärten, Kompost, Holzchips
  • Symptome nach 6–24 h, dann Lebernekrose
  • Keine Hitzedestruktion der Toxine
Toxine
Amatoxine (α-/β-Amanitin)
Klinik
GI-Phase → scheinbare Besserung → Leberversagen
Risikokontext
Wohnumfeld, Kinder/Haustiere
Quelle
Wilderness Environ Med (2018)

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Gyromitra esculenta (Frühlings-Lorchel)

Rang: 6

Gyromitrin zerfällt zu Monomethylhydrazin (MMH). Auch nach Parboiling bleibt ein Restrisiko. Neben GI- und neurotoxischen Effekten sind Leber-/Nierenschäden möglich.

  • Latenz meist 4–12 h
  • Konvulsionen, Methämoglobinämie beschrieben
  • Toxinreduktion durch Kochen unvollständig
Toxine
Gyromitrin → MMH
Wirkung
Hepato-, Neuro-, Nephrotoxizität
Zubereitung
Parboiling reduziert, eliminiert nicht
Quelle
StatPearls / NCBI Bookshelf (2024)

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Deadly Webcap (Cortinarius rubellus)

Rang: 7

„Tödlicher Häubling“ der Gattung Cortinarius. Enthält Orellanin wie C. orellanus, ist aber oft rötlich-bräunlich. Charakteristisch ist die sehr späte Nierensymptomatik bis zum akuten Nierenversagen.

  • Verwechslung mit essbaren Röhrlingen gemeldet
  • Nierenschaden kann dauerhaft sein
  • Einzelfallberichte aus Europa aktuell
Toxin
Orellanin
Hauptschaden
Akutes/chronisches Nierenversagen
Symptombeginn
2–14 Tage nach Verzehr
Quelle
Oxford Academic (2024)

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Rubroboletus satanas (Satanischer Pilz)

Rang: 8

Selten letal, aber massiv gastrotoxisch. Bolesatin ist ein Proteinsynthese-Inhibitor; Muscarin wurde nachgewiesen, jedoch in sehr niedrigen Mengen. Umgangssprachliches „Blaue-Reaktion“ und roter Stiel sind Warnzeichen.

  • Symptome: Übelkeit, Vomitus, teils blutig, Koliken
  • Bolesatin kann thrombogene Effekte auslösen (Tierversuch)
  • Rohverzehr besonders riskant
Haupttoxine
Bolesatin (± Muscarin in Spuren)
Wirkung
Starke GI-Reizung; experimentell Proteinsynthese-Block
Hinweis
Nicht tödlich dokumentiert, aber hochunangenehm
Quelle
Mil. Med. Sci. Lett. (2018)

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False morel (verschiedene Gyromitra-Arten)

Rang: 9

„Falsche Morcheln“ wie G. infula teilen das Gyromitrin-Problem mit G. esculenta. Behörden warnen: selbst nach empfohlener Behandlung bleibt ein signifikanter Toxinrest.

  • Restgehalt nach Doppel-Abkochen in Berichten ~20 %
  • Symptome: GI, neurologisch; schwere Verläufe möglich
  • Verwechslung mit echten Morcheln kritisch
Toxin
Gyromitrin
Amtliche Bewertung
Keine Methode entfernt alle Toxine vollständig
Empfehlung
Strikte Behandlungsregeln; Verzicht erwägen
Quelle
Finnish Food Authority (2025)

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Podostroma cornu-damae

Rang: 10

Seltene, aber extrem toxische asiatische Art. Enthält Trichothecene-Mykotoxine. Klinisch beschrieben: Desquamation, Pancytopenie, Sepsis, Multiorganversagen – teils nach Verwechslung mit Heilpilzen.

  • Verwechslungen mit Ganoderma oder Cordyceps berichtet
  • Auch Kontakttoxizität diskutiert
  • Dokumentierte Todesfälle in Fallserien
Toxine
Makrozyklische Trichothecene
Klinik
Pancytopenie, Hautdesquamation, Sepsis
Fallserie
2 Fälle, 1 Todesfall nach „Pilztee“
Quelle
Korean J. Intern. Med. (2012)

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