Welche Dinosaurier waren die größten Landtiere aller Zeiten? Diese Top-10-Liste ordnet ausgewählte Riesenformen nach ihrer geschätzten Körperlänge in Metern. Berücksichtigt sind nur Gattungen, für die in der Fachliteratur halbwegs belastbare Längenrekonstruktionen existieren; stark spekulative Extremwerte wurden nicht für das Ranking verwendet. Die Angaben beruhen auf Fossilfunden, Vergleichen mit besser erhaltenen Arten und aktuellen paläontologischen Studien.
Übersicht
Patagotitan mayorum
Rang: 1
Patagotitan mayorum ist der wohl bekannteste „Super-Sauropode“ der letzten Jahre. Die gewaltige Titanosaurier-Art wurde in Patagonien entdeckt und ist durch außergewöhnlich viele Knochen vertreten, was ihre Rekonstruktion relativ zuverlässig macht. In mehreren Museen steht heute ein vollständiger Skelettabguss, der ganze Ausstellungshallen ausfüllt und Besucher sofort die Größenordnung klar macht. Mit einer geschätzten Körperlänge von rund 37 Metern überragt Patagotitan die meisten anderen bekannten Dinosaurier – ein pflanzenfressender Riese, der mit seinem langen Hals Baumkronen abernten konnte.
- Rekonstruktionen gehen von etwa 37 Metern Gesamtlänge und rund 70 Tonnen Körpermasse aus.
- Fundort sind Kreide-Sedimente in Patagonien (Argentinien), Alter etwa 95–100 Millionen Jahre.
- Zu Lebzeiten war Patagotitan deutlich länger und schwerer als klassische Sauropoden wie Diplodocus.
- Geschätzte Länge
- ca. 37 m (etwa 122 Fuß) basierend auf einem umfangreichen Fossilfund
- Gewichtsschätzung
- rund 69–70 Tonnen, einer der schwersten bekannten Landbewohner
- Quelle
- American Museum of Natural History – Patagotitan mayorum
Argentinosaurus huinculensis
Rang: 2
Argentinosaurus ist das Paradebeispiel für extreme Dinosaurier-Gigantismus. Obwohl nur Teile des Skeletts gefunden wurden, lassen Wirbel und Beinknochen auf eine enorme Körpergröße schließen. In vielen populären Darstellungen wird Argentinosaurus als schwerstes bekanntes Landtier gezeigt; seine Länge liegt in ähnlichen Bereichen wie bei Patagotitan, möglicherweise etwas darunter. Er lebte in der späten Kreide im heutigen Patagonien und bewegte sich auf vier mächtigen Säulenbeinen durch eine Landschaft aus Flussauen und Wäldern.
- Natürkundliche Museen geben für Argentinosaurus Längen von bis zu 35 Metern an.
- Das Gewicht wird häufig mit etwa 70–80 Tonnen angegeben – etwa zwölf ausgewachsene Elefanten.
- Bekannt aus der Huincul-Formation in Neuquén (Argentinien), ca. 90–95 Millionen Jahre alt.
- Geschätzte Länge
- bis ca. 35 m (einige Studien diskutieren 35–40 m, die Datenlage bleibt unsicher)
- Gewichtsschätzung
- ca. 70.000 kg oder mehr; eines der schwersten bekannten Landtiere überhaupt
- Quelle
- Natural History Museum London – Argentinosaurus
Supersaurus vivianae
Rang: 3
Supersaurus vivianae war ein extrem langgestreckter Diplodocide aus dem Oberjura Nordamerikas. Im Gegensatz zu den kompakten, tonnenschweren Titanosauriern beeindruckt Supersaurus vor allem durch seine schiere Ausdehnung aus Hals und Schwanz. Mehrere Funde aus der Morrison-Formation deuten darauf hin, dass einzelne Individuen über 30 Meter lang wurden, möglicherweise sogar noch mehr. Die Knochen sind zwar nicht vollständig, aber groß genug, um Supersaurus sicher in die Spitzengruppe der längsten Dinosaurier einzuordnen.
- Neuere Rekonstruktionen sehen Supersaurus bei etwa 33–40 Metern Gesamtlänge.
- Massenschätzungen liegen im Bereich von etwa 35–44 Tonnen – schlanker als die Titanosaurier, aber sehr lang.
- Fundregion ist die Morrison-Formation (USA), Alter rund 153–145 Millionen Jahre (Oberjura).
- Geschätzte Länge
- mindestens 33 m, einzelne Schätzungen reichen bis nahe 40 m
- Gewichtsschätzung
- etwa 35–44 Tonnen, abhängig vom zugrunde gelegten Modell
- Quelle
- Supersaurus – Übersicht der Längen- und Masseschätzungen
Diplodocus hallorum
Rang: 4
Diplodocus hallorum, lange unter dem Namen „Seismosaurus“ bekannt, ist die größte bekannte Art der Gattung Diplodocus. Der Fund aus New Mexico zeigt einen besonders langen Schwanz und einen insgesamt extrem gestreckten Körperbau. Die Art war vermutlich leichter gebaut als Supersaurus, erreichte aber in der Länge ähnliche Werte. Unter den gut untersuchten Sauropoden gehört D. hallorum zu den Spitzenreitern, wenn es um die maximale Ausdehnung von Kopf bis Schwanzspitze geht.
- Ein Bericht des New Mexico Museum of Natural History nennt eine Länge von etwa 33 Metern.
- Damit ist D. hallorum deutlich länger als der besser bekannte Diplodocus carnegii (ca. 27 m).
- Die Art lebte im Oberjura Nordamerikas und teilte sich ihren Lebensraum mit anderen Giganten der Morrison-Formation.
- Geschätzte Länge
- ca. 33 m Gesamtlänge für große adulte Individuen
- Körperbau
- sehr schlanker Sauropode mit extrem langem Schwanz, im Verhältnis leichter als Titanosaurier
- Quelle
- LiveScience – Diplodocus: Facts About the Longest Dinosaur
Turiasaurus riodevensis
Rang: 5
Turiasaurus riodevensis ist der bislang größte sicher nachgewiesene Dinosaurier Europas. Der Sauropode wurde in Spanien beschrieben und gehört zu einer eigenen Linie großer Pflanzenfresser, den Turiasauriern. Schon das gewaltige Oberarmbein und andere Gliedmaßen deuten auf eine enorme Masse hin. Frühere Längenangaben reichten bis fast 40 Meter, neuere Arbeiten sehen Turiasaurus etwas kleiner, aber immer noch deutlich über der 30-Meter-Marke – genug für einen Platz unter den größten Dinosauriern überhaupt.
- Erstbeschreibung nennt eine Masse von etwa 40–48 Tonnen, abgeleitet aus dem 1,79 m langen Humerus.
- Turiasaurus gilt als größter bisher bekannter Dinosaurier Europas.
- Die Funde stammen aus der Grenzzeit Jura/Kreide in Spanien.
- Geschätzte Länge
- über 30 m; konservative Spanne etwa 30–35 m, je nach Rekonstruktionsmethode
- Gewichtsschätzung
- rund 40–48 Tonnen, abgeleitet aus der Größe der Gliedmaßenknochen
- Quelle
- Dinodata.de – Turiasaurus riodevensis (mit Referenz auf Royo-Torres et al. 2006)
Maraapunisaurus fragillimus
Rang: 6
Maraapunisaurus fragillimus ist ein Sonderfall in dieser Liste. Die Art ist nur durch eine historische Beschreibung eines einzelnen Wirbels bekannt, der im 19. Jahrhundert entdeckt, gezeichnet und dann verloren ging. Jahrzehntelang kursierten extrem hohe Schätzungen von bis zu 60 Metern Länge, die auf sehr spekulativen Hochrechnungen basierten. Neuere Arbeiten interpretieren Maraapunisaurus als Rebbachisaurier und kommen auf deutlich niedrigere, aber immer noch gigantische Größen – eher im Bereich um 30 Meter. Wegen der unsicheren Datenlage wird der Dino hier aufgenommen, aber nicht ganz vorne platziert.
- Revidierte Rekonstruktionen als Rebbachisaurier ergeben einen Kopf-bis-Schwanz-Wert von etwa 30–32 Metern.
- Die ursprünglichen Längen von 40–60 Metern gelten heute als deutlich übertrieben.
- Die Schätzungen basieren ausschließlich auf historischen Zeichnungen und Maßangaben eines verlorenen Wirbels.
- Geschätzte Länge
- ca. 30–32 m nach moderner Neubewertung, deutlich unter den klassischen Extremangaben
- Besonderheit
- nur indirekt bekannt, alle Maße basieren auf einem im 19. Jahrhundert beschriebenen, inzwischen verlorenen Fossil
- Quelle
- Kenneth Carpenter – Neubewertung von Maraapunisaurus (ResearchGate-Artikel)
Ruyangosaurus giganteus
Rang: 7
Ruyangosaurus giganteus ist ein riesiger Titanosaurier aus der Kreidezeit Chinas. Von der Art sind nur wenige, aber sehr große Knochen bekannt, darunter Teile der Gliedmaßen und Wirbel. Vergleiche mit besser erhaltenen Titanosauriern legen nahe, dass Ruyangosaurus in eine ähnliche Größenklasse wie die südamerikanischen Riesen fällt, wenn auch wahrscheinlich etwas kleiner als Patagotitan oder Argentinosaurus. Da das Material unvollständig ist, gelten alle Längenangaben als grobe Schätzung, sie reichen dennoch klar in den Bereich der „Mega-Sauropoden“.
- Schätzungen auf Basis der Knochenproportionen ergeben etwa 28–30 Meter Gesamtlänge.
- Ruyangosaurus gehört zu den größten bekannten Dinosauriern Asiens.
- Fundschichten stammen aus der Unterkreide der Haoling-Formation in der chinesischen Provinz Henan.
- Geschätzte Länge
- ca. 28 m (einige Rekonstruktionen gehen von knapp 30 m oder mehr aus)
- Gewichtsschätzung
- im Bereich von 30–50 Tonnen, stark abhängig von der gewählten Vergleichsart
- Quelle
- Dinodata.de – Ruyangosaurus giganteus
Futalognkosaurus dukei
Rang: 8
Futalognkosaurus dukei ist ein weiterer gigantischer Titanosaurier aus Patagonien. Im Gegensatz zu vielen anderen Riesensauropoden ist sein Skelett relativ gut erhalten, insbesondere der Rumpfbereich. Dadurch lassen sich Proportionen und Haltung besser rekonstruieren. Ursprüngliche Längenschätzungen von über 30 Metern wurden in späteren Studien etwas nach unten korrigiert; je nach Modell liegt Futalognkosaurus heute meist im hohen 20-Meter-Bereich. In Kombination mit hoher Masse reicht das immer noch problemlos für einen Platz unter den größten Dinosauriern.
- Erstbeschreibungen nannten 32–34 Meter, spätere Arbeiten reduzierten dies auf etwa 26–30 Meter.
- Die Masse wird in aktuellen Übersichten häufig mit rund 40–50 Tonnen angegeben.
- Der Fund stammt aus der späten Kreide Patagoniens (Nordpatagonische Becken, Argentinien).
- Geschätzte Länge
- konservativ etwa 26–30 m, je nach zugrunde gelegener Rekonstruktion
- Gewichtsschätzung
- rund 40–50 Tonnen, abgeleitet aus Wirbel- und Gliedmaßenproportionen
- Quelle
- Futalognkosaurus – Übersicht der Längenabschätzungen
Dreadnoughtus schrani
Rang: 9
Dreadnoughtus schrani erlangte Berühmtheit, weil sein Skelett außergewöhnlich vollständig ist. Der Name bedeutet „für nichts zu fürchten“ und spielt auf seine schiere Größe an. Trotz einer geschätzten Länge von „nur“ 26 Metern gehört Dreadnoughtus zu den wenigen Riesen, bei denen sich die Masse mit relativ hoher Genauigkeit berechnen lässt. Studien kommen auf Werte um 60 Tonnen – ein extrem schwerer Pflanzenfresser mit gewaltigem Rumpf und langem Hals, der in den Flusslandschaften der späten Kreide Patagoniens lebte.
- Die Erstbeschreibung nennt eine Länge von etwa 26 Metern und ein Gewicht von rund 59–65 Tonnen.
- Über 70 % des Skeletts (ohne Schädel) sind erhalten, deutlich mehr als bei den meisten Titanosauriern.
- Die Art gilt als einer der größten Dinosaurier, deren Körpermasse zuverlässig modelliert wurde.
- Geschätzte Länge
- ca. 26 m Gesamtlänge bei dem beschriebenen Individuum
- Gewichtsschätzung
- etwa 59–65 Tonnen laut Volumen- und Knochenumfangsmodellen
- Quelle
- Drexel University – Beschreibung von Dreadnoughtus schrani
Brachiosaurus altithorax
Rang: 10
Brachiosaurus altithorax ist einer der berühmtesten Sauropoden überhaupt und Prototyp des „Giraffen-Dinosauriers“ mit hohen Vorderbeinen und sehr langem Hals. In Filmen und populären Darstellungen wird er oft als größter Dino gezeigt, tatsächlich ist er im Vergleich zu den Titanosauriern dieser Liste eher „mittelgroß“ – was immer noch Längen über 20 Meter bedeutet. Aufgrund des aufgerichteten Halses galt Brachiosaurus lange als besonders hoher Dinosaurier und könnte seinerzeit zu den höchsten Landtieren gezählt haben, auch wenn andere Gattungen ihn in der reinen Körperlänge übertreffen.
- Das Natural History Museum London gibt eine Länge von rund 22 Metern an.
- Das Gewicht wird dort mit etwa 46.900 kg angegeben.
- Brachiosaurus lebte im Oberjura Nordamerikas und ist eng verwandt mit Giraffatitan aus Tansania.
- Geschätzte Länge
- ca. 18–22 m, je nach Individuum und Rekonstruktionsmethode
- Gewichtsschätzung
- rund 47 Tonnen für große adulte Tiere
- Quelle
- Natural History Museum London – Brachiosaurus

