Die 10 größten Spinnen der Welt

Die 10 größten Spinnen der Welt

Spinnen faszinieren durch Aussehen, Jagdstrategien und oft unerwartete Körpergröße. Diese Liste zeigt die 10 größten Spinnen der Welt, sortiert nach maximaler Beinspannweite (cm), also von Beinspitze zu Beinspitze. Körpermasse, Giftstärke oder Häufigkeit spielen für das Ranking keine Rolle.

Übersicht

  1. Goliath-Vogelspinne
  2. Riesenvogelspinne (Theraphosa blondi)
  3. Riesenvogelspinne (Theraphosa apophysis)
  4. Colombian Purple-Featherleg
  5. Huntsman-Spinne (Heteropoda maxima)
  6. Brazilian Salmon Pink Bird-Eater
  7. Chilean Rose Hair Spider
  8. Grammostola pulchra
  9. Mexican Blue Leg Tarantula
  10. King Baboon Spider

Goliath-Vogelspinne

Rang: 1

Die Goliath-Vogelspinne (Theraphosa blondi) gilt als die schwerste Spinne der Welt und erreicht extreme Spannweiten. Adulte Weibchen sind massig gebaut, mit kräftigen Cheliceren (Beißklauen), die problemlos durch Insektenpanzer dringen können. Der Name „Vogelspinne“ stammt aus historischen Berichten, in denen große Theraphosa-Arten kleine Vögel attackierten. Hauptnahrung sind aber Insekten, andere Spinnen, Würmer, gelegentlich kleine Wirbeltiere wie Amphibien oder Jungmäuse. Charakteristisch ist die Verteidigung: Bei Bedrohung reibt das Tier seine Hinterbeine am Abdomen und schleudert feine Brennhaare in Richtung Angreifer. Diese Haarwolke reizt Augen und Atemwege von Säugetieren und macht die Art auch für größere Fressfeinde unattraktiv.

Diese Spinne lebt bodennah in selbstgegrabenen oder übernommenen Erdröhren der feuchten Tropenwälder Nord- und Nordost-Südamerikas, etwa in Guyana, Suriname oder Nordbrasilien. Sie verlässt ihr Versteck meist nachts, wenn Luftfeuchtigkeit hoch ist und die Gefahr des Austrocknens sinkt. Obwohl sie furchteinflößend wirkt, ist ihr Gift für gesunde Menschen typischerweise nicht lebensbedrohlich, verursacht aber starke lokale Schmerzen und Schwellungen.

  • Beinspannweite bis zu 30 cm (Spitzenwerte dokumentiert)
  • Gewicht bis etwa 150–170 g bei großen Weibchen
  • Lebt in humiden Tieflandregenwäldern Nord-Südamerikas
Beinspannweite30 cm (100 %)
Referenzwert: 30 cm Spannweite = 100 %. Alle weiteren Balken sind relativ dazu.

Beinspannweite:
≈ 30 cm
Körperlänge:
≈ 12 cm
Wissenschaftlicher Name:
Theraphosa blondi
Region:
Nördliches Südamerika (Guyana, Suriname, Brasilien)
Quelle:
Encyclopaedia Britannica

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Riesenvogelspinne (Theraphosa blondi)

Rang: 2

Diese Position beschreibt erneut dieselbe Gigantengruppe der südamerikanischen Riesenvogelspinnen. In Sammlungen und in der Terraristik wird „Goliath-Vogelspinne“ und „Riesenvogelspinne“ häufig gleichgesetzt. Unterschiedliche Messmethoden (flachgedrückte Beinlage vs. natürliche Haltung) erklären, warum Spannweiten zwischen 28 cm und 30 cm genannt werden. Werte an der oberen Grenze stammen in der Regel von sehr alten Weibchen kurz vor der nächsten Häutung.

Theraphosa ist auf feuchte, warme Böden angewiesen. Die Tiere sitzen oft am Rand von Tümpeln oder unter Wurzeln großer Bäume und stoßen Beute per Überraschungsangriff nieder. Sie können hörbar zischen, indem sie Borsten an den Beinen aneinander reiben (Stridulation). Für den Menschen sind die Brennhaare meist unangenehmer als das Gift selbst, da sie juckende Ausschläge verursachen können.

  • Beinspannweite bis 28–30 cm dokumentiert
  • Sehr wehrhaft durch Brennhaare und Drohhaltung
  • Frisst auch kleine Wirbeltiere wie Frösche
Beinspannweite30 cm (100 %)
Spannweitenangaben variieren je nach Messmethode und Quelle. Werte um 28 cm sind häufiger als echte 30 cm Rekorde.

Beinspannweite:
28–30 cm
Körperlänge:
10–12 cm
Wissenschaftlicher Name:
Theraphosa blondi
Region:
Venezuela, Guyana, Brasilien
Quelle:
Animal Diversity Web (Univ. of Michigan)

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Riesenvogelspinne (Theraphosa apophysis)

Rang: 3

Theraphosa apophysis wird oft als „Pinkfoot Goliath“ bezeichnet, weil Jungtiere und frisch gehäutete Tiere einen rötlich-orangen Schimmer an den Beingelenken zeigen. Diese Art ist nur minimal kleiner als T. blondi, erreicht aber ebenfalls beeindruckende Spannweiten. Sie ist in abgelegenen Waldgebieten Venezuelas und des nördlichen Brasiliens verbreitet, wo sie in tiefen Bodenhöhlen lebt.

Wie andere Theraphosa-Arten besitzt T. apophysis Brennhaare auf dem Abdomen, die mit den Hinterbeinen abgeschleudert werden können und auf Haut und Schleimhäute stark reizend wirken. Das Gift selbst gilt als primär lokal schmerzhaft, schwere systemische Reaktionen beim Menschen sind selten. In der Terraristik wird die Art als defensiv und schnell beschrieben. Ihre Größe macht sie dennoch zu einer begehrten – und teuren – Exotenart.

  • Beinspannweite bis etwa 28 cm
  • Typische orange bis rosa Färbung an den Beingelenken
  • Bodenbewohner, nachtaktiv, ans feuchte Mikroklima angepasst
Beinspannweite28 cm (~93 %)
28 cm Spannweite liegt im Bereich vieler Top-Exemplare großer Vogelspinnen und ist nur knapp unter dem absoluten Rekord.

Beinspannweite:
≈ 28 cm
Körperlänge:
10–11 cm
Wissenschaftlicher Name:
Theraphosa apophysis
Region:
Venezuela, Nordbrasilien
Quelle:
Encyclopaedia Britannica – Tarantulas

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Colombian Purple-Featherleg

Rang: 4

Die sogenannte Colombian Purple-Featherleg (oft unter Gattungen wie Pamphobeteus oder anderen südamerikanischen Großvogelspinnen geführt) ist bekannt für metallisch-violette bis purpurfarbene Beinpartien. Diese Färbung ist besonders bei frisch gehäuteten Tieren intensiv und verblasst mit zunehmender Zeit zur nächsten Häutung. Die Art zählt zu den visuell auffälligsten großen Vogelspinnen Südamerikas.

Sie lebt in tropischen Regenwäldern Kolumbiens und jagt überwiegend bodennah. Wie bei großen Theraphosidae üblich lauert sie aus einer gedeckten Position heraus und schießt dann blitzartig vor, um Beute mit den kräftigen Cheliceren zu packen. Das kräftige Exoskelett und die Körpermasse machen sie für Fressfeinde schwer angreifbar. Menschen werden vor allem durch Abwehrhaare gereizt, nicht durch das Gift.

  • Beinspannweite bis etwa 25 cm
  • Violett-schimmernde Beine („purple feather legs“)
  • Stark territorialer Bodenbewohner
Beinspannweite25 cm (~83 %)
Die auffällige violette Färbung macht diese Spinne in der Terraristik begehrt, aber sie bleibt ein großes, wehrhaftes Tier.

Beinspannweite:
≈ 25 cm
Körperlänge:
8–10 cm
Wissenschaftlicher Name:
Pamphobeteus sp. (Kolumbien)
Region:
Kolumbien (tropischer Wald)
Quelle:
National Geographic – Tarantulas

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Huntsman-Spinne (Heteropoda maxima)

Rang: 5

Heteropoda maxima ist keine Vogelspinne, sondern eine Riesenkrabbenspinne (Familie Sparassidae). Sie wurde wissenschaftlich erst Anfang der 2000er beschrieben, aus Höhlensystemen in Laos. Diese Spinne besitzt extrem lange, seitlich abgeknickte Beine. Dadurch wirkt sie in gestreckter Haltung riesig und erreicht Spannweiten um 30 cm – ähnlich wie die größten Theraphosa-Weibchen, allerdings mit deutlich schlankerem Körper.

Huntsman-Spinnen sind schnelle Jäger ohne Fangnetz. Sie lauern auf Felsen, Baumrinde oder Höhlenwänden und stürzen sich blitzartig auf Beute wie Kakerlaken und andere Insekten. Ihr Körper ist im Verhältnis zur Beinspannweite kleiner, meist nur wenige Zentimeter lang, was sie sehr flach macht. Diese Kombination aus flachem Körper und seitwärts ausgerichteten Beinen erlaubt es ihnen, durch enge Spalten zu schlüpfen.

  • Beinspannweite dokumentiert bis etwa 30 cm
  • Lebt in Karsthöhlen und feuchten, dunklen Habitaten in Laos
  • Schneller, kletterfähiger Lauerjäger ohne Netz
Beinspannweite30 cm (100 %)
Trotz ähnlicher Spannweite hat Heteropoda maxima viel weniger Körpermasse als eine Goliath-Vogelspinne.

Beinspannweite:
≈ 30 cm
Körperlänge:
6–7 cm
Wissenschaftlicher Name:
Heteropoda maxima
Region:
Laos (Südostasien)
Quelle:
Smithsonian Magazine

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Brazilian Salmon Pink Bird-Eater

Rang: 6

Die „Brazilian Salmon Pink Bird-Eater“ (häufig unter Lasiodora parahybana geführt) ist eine der größten Vogelspinnen Brasiliens. Auffällig sind die lachsfarben bis rosig wirkenden Haare an Beinen und Abdomen. Diese Art wird in Gefangenschaft oft sehr groß und schwer, weshalb sie in der Terraristik als spektakuläre Schaustück-Spinne gilt.

Sie jagt überwiegend am Boden, ist dämmerungs- und nachtaktiv und überrascht Beute im Nahbereich des Unterschlupfs. Wie bei vielen großen Neuwelt-Vogelspinnen setzt die Verteidigung zuerst auf Brennhaare, nicht auf zubeißen. Für Menschen gilt das Gift als schmerzhaft, aber medizinisch in den meisten Fällen unkritisch.

  • Beinspannweite bis rund 28 cm
  • Massige Körperform, kräftige Beißwerkzeuge
  • Auffällige rosa Färbung der Beinbehaarung
Beinspannweite28 cm (~93 %)
Lasiodora-Arten zählen zu den schwersten Spinnen der Welt und erreichen beeindruckende Futterraten in Gefangenschaft.

Beinspannweite:
≈ 28 cm
Körperlänge:
≈ 10 cm (große Weibchen)
Wissenschaftlicher Name:
Lasiodora parahybana
Region:
Nordostbrasilien
Quelle:
Encyclopaedia Britannica – Tarantulas

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Chilean Rose Hair Spider

Rang: 7

Die Chilean Rose Hair (Gattung Grammostola, oft als Grammostola rosea bezeichnet) gehört zu den bekanntesten Terrarium-Spinnen der Welt. Sie gilt als vergleichsweise ruhig, robust und langlebig und wurde lange Zeit in großer Zahl exportiert. Im natürlichen Lebensraum, in Chile und angrenzenden Teilen Südamerikas, besiedelt sie eher trockene, buschige Habitate und gräbt sich Rückzugsröhren in lockere Erde.

Sie erreicht zwar nicht die absolute Spannweite der Theraphosa-Giganten, ist aber für eine terrestrische Vogelspinne immer noch groß. Farblich zeigt sie häufig einen kupfer- bis rosafarbenen Schimmer am Carapax und an der Behaarung der Vorderbeine. Bei Bedrohung richtet sie den Vorderkörper auf und kann auch Brennhaare abstreifen.

  • Beinspannweite bis ungefähr 20 cm
  • Typisch rötlich-rosafarbener Carapax
  • Beliebte Anfängerspinne in der Terraristik
Beinspannweite20 cm (~66,7 %)
Im Heimterrarium bleiben viele Weibchen etwas kleiner, wildlebende Alt-Weibchen können nahe 20 cm Spannweite erreichen.

Beinspannweite:
≈ 20 cm
Körperlänge:
6–7 cm
Wissenschaftlicher Name:
Grammostola rosea
Region:
Chile, Bolivien, Argentinien
Quelle:
National Geographic – Tarantulas

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Grammostola pulchra

Rang: 8

Grammostola pulchra, oft „Brazilian Black Tarantula“ genannt, ist bekannt für den tiefschwarzen, fast satinierten Glanz adulter Tiere. Diese Art gilt in der Terraristik als ruhig, robust und vergleichsweise gut handhabbar. Trotz ihres relativ kompakten Körperbaus erreicht sie noch immer Spannweiten im Bereich großer Vogelspinnen.

Sie lebt bodennah in Regionen Brasiliens und Uruguays, häufig in offenen Savannen- oder Graslandschaften. Ihr langsames Wachstum führt zu sehr langlebigen Weibchen, die Jahrzehnte alt werden können. Für Menschen ist das Gift klassisch tarantulatypisch: lokal schmerzhaft, aber selten medizinisch kritisch.

  • Beinspannweite bis etwa 20 cm
  • Markant tiefschwarze Färbung adulter Tiere
  • Sehr langlebige Weibchen in Gefangenschaft dokumentiert
Beinspannweite20 cm (~66,7 %)
Optisch wirkt G. pulchra durch die einheitlich schwarze Behaarung größer und massiver als viele gleich große Arten.

Beinspannweite:
≈ 20 cm
Körperlänge:
7–9 cm (altadultes Weibchen)
Wissenschaftlicher Name:
Grammostola pulchra
Region:
Brasilien, Uruguay
Quelle:
Animal Diversity Web

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Mexican Blue Leg Tarantula

Rang: 9

Die sogenannte Mexican Blue Leg Tarantula wird wegen ihrer auffällig blau gefärbten Beine im Hobby sehr geschätzt. Die blauen Töne entstehen durch strukturelle Färbung der Haare, nicht durch Pigmente. Unter hellem Licht schimmern die Beine intensiv türkis bis kobaltblau. Körper und Abdomen zeigen häufig kontrastreiche Braun- und Cremetöne.

Sie stammt aus trockeneren Habitaten Mexikos und verbringt den Tag meist versteckt in selbstgegrabenen Höhlen oder unter Steinen und Wurzeln. In der Dämmerung geht sie auf Beutesuche, bevorzugt Insekten und andere Gliederfüßer. Sie ist schneller als viele südamerikanische Boden-Vogelspinnen und gilt als eher defensiv bis nervös.

  • Beinspannweite bis etwa 20 cm
  • Auffällig blau gefärbte Beine
  • Bewohnerin trockener, buschiger Regionen Mexikos
Beinspannweite20 cm (~66,7 %)
Blaue Färbung bei Vogelspinnen gilt als Warn- und Tarnmischung: gut sichtbar im Balzkontext, schwer erkennbar im Schatten.

Beinspannweite:
≈ 20 cm
Körperlänge:
7–8 cm
Wissenschaftlicher Name:
Aphonopelma sp. (Mexiko)
Region:
Mexiko (trockene Savannen und Buschland)
Quelle:
Encyclopaedia Britannica – Tarantulas

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King Baboon Spider

Rang: 10

Die King Baboon Spider (Gattung Pelinobius, oft Pelinobius muticus genannt) ist eine der größten afrikanischen Vogelspinnenartigen (genauer: eine afrikanische Harpactirinae). Sie ist kräftig gebaut, schwer gepanzert und besitzt stark vergrößerte Cheliceren, die ein tiefes, hörbares Zisch-/Fauchgeräusch erzeugen können. Diese Drohlaute wirken auf Fressfeinde abschreckend.

Die Art lebt überwiegend grabend. Sie legt tiefe Erdröhren in den trockenen Savannen und Dornbuschgebieten Ostafrikas an. Dort lauert sie auf Beute wie Insekten, andere Spinnen, kleine Wirbeltiere und Wirbellose, die nachts am Bau vorbeilaufen. Das Gift wird als schmerzhafter als bei vielen Neuwelt-Vogelspinnen beschrieben. Entsprechend gilt die Art als weniger „anfängertauglich“ im Terrarium.

  • Beinspannweite bis etwa 18 cm
  • Sehr robuste, muskulöse Körperform
  • Kommt in Ostafrika (u. a. Kenia, Tansania) vor
Beinspannweite18 cm (~60 %)
Die King Baboon verliert in der Spannweitenrangliste an Zentimetern, gewinnt aber an Verteidigungsverhalten und Bisskraft.

Beinspannweite:
≈ 18 cm
Körperlänge:
7–8 cm
Wissenschaftlicher Name:
Pelinobius muticus
Region:
Ost- und Südostafrika
Quelle:
IUCN Red List (Arthropoda)

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