Diese Liste zeigt die zehn größten Wüsten der Welt, geordnet nach ihrer Fläche in Quadratkilometern. Berücksichtigt werden sowohl heiße Sand- und Steinwüsten als auch kalte Polarwüsten mit extrem wenig Niederschlag. Entscheidend ist nicht die Temperatur, sondern die Aridität: Wüsten sind Regionen, in denen über das Jahr deutlich weniger Wasser vom Himmel fällt, als durch Verdunstung verloren geht.
Übersicht
Antarktische Eiskappe
Rang:1
Die Antarktis ist die größte Wüste der Erde. Der Kontinent ist von einem gewaltigen Eisschild bedeckt, dennoch herrschen im Inneren extrem trockene Bedingungen: Es schneit sehr selten, und der Niederschlag ist so gering, dass man die Antarktis als „weiße Eiswüste“ bezeichnet. Katabatische Fallwinde, Temperaturen weit unter –50 °C und monatelange Polarnacht machen sie zu einem der lebensfeindlichsten Orte der Welt.
- Fläche: ca. 13,8–14 Mio. km² (je nach Abgrenzung)
- Typ: kalte, polare Wüste mit permanentem Eisschild
- Niederschlag: im Inneren meist < 50 mm/Jahr (fast ausschließlich Schnee)
- Kontinent
- Antarktika
- Klima
- Polar, extrem kalt, sehr trockene Luft, starke Winde
- Besonderheiten
- Bis zu 4,8 km dickes Eis; speichert rund 90 % des weltweiten Süßwassers
- Fläche
- Rund 13,8–14 Mio. km² als Wüstenfläche klassifizierbar
- Quelle
- Umweltbundesamt – Climate of the Antarctic
Arktische Eiskappe
Rang:2
Die Arktische Eiskappe umfasst die hocharktischen Inseln und Meere rund um den Nordpol. Trotz Eis und Schnee handelt es sich meteorologisch um eine Wüste: Die Niederschläge sind ähnlich gering wie in der Sahara, fallen jedoch als Schnee und bleiben aufgrund der tiefen Temperaturen liegen. Weite Teile sind von Meereis, Gletschern und kahlen Felsflächen geprägt.
- Fläche: knapp 14 Mio. km², je nach Jahreszeit schwankend
- Typ: kalte, polare Wüste (arktische Wüsten- und Tundrengebiete)
- Niederschlag: typischerweise < 150 mm/Jahr, häufig deutlich darunter
- Region
- Arktischer Ozean, Teile von Grönland, Svalbard, russische Arktisinseln u. a.
- Klima
- Lange Polarnacht, kurze kühle Sommer, häufige Stürme und tiefe Temperaturen
- Besonderheiten
- Stark vom Klimawandel betroffen (Meereisrückgang, tauender Permafrost)
- Fläche
- Polare Wüstenzone im hohen Norden mit mehreren Millionen km²
- Quelle
- EBSCO Research Starters – Arctic Desert
Sahara
Rang:3
Die Sahara ist die größte heiße Wüste der Erde und dominiert Nordafrika. Weite Sand- und Kiesflächen, Felsplateaus, Gebirge und vereinzelte Oasen bilden eine Landschaft der Extreme. Tagsüber sind Temperaturen über 45 °C möglich, während es nachts stark abkühlt. Staubstürme transportieren Saharastaub bis nach Europa und den Amazonas-Regenwald.
- Fläche: etwa 9,0–9,2 Mio. km²
- Typ: heiße subtropische Wüste
- Klima: sehr hohe Temperaturspanne, kaum Niederschlag, starke Sonneneinstrahlung
- Länder
- u. a. Algerien, Libyen, Ägypten, Marokko, Mauretanien, Niger, Tschad, Sudan
- Fläche
- Rund 8,6–9,2 Mio. km², Ausdehnung schwankt über die Zeit
- Besonderheiten
- Große Sandmeere (Ergs), Steinwüsten (Regs), Gebirge wie das Ahaggar-Massiv
- Typ
- Heiße Wüste mit stark saisonal variierendem Klima und ausgeprägten Tag-Nacht-Kontrasten
- Quelle
- Encyclopaedia Britannica – Sahara
Arabische Wüste
Rang:4
Die Arabische Wüste bedeckt fast die gesamte Arabische Halbinsel. Sie umfasst nicht nur berühmte Sandmeere wie den Rub’al-Khali, sondern auch Steinplateaus und Kiesebenen. Extreme Trockenheit, große Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht und seltene, aber heftige Regenfälle prägen das Ökosystem.
- Fläche: ca. 2,3 Mio. km²
- Typ: heiße, aride Wüste
- Landschaften: Sanddünen, Fels- und Kieswüsten, einzelne Oasen
- Länder
- vor allem Saudi-Arabien, außerdem Oman, Jemen, Jordanien, Irak u. a.
- Fläche
- Rund 2,3 Mio. km²; zweitgrößte zusammenhängende Wüste nach der Sahara
- Besonderheiten
- Rub’al-Khali („Leeres Viertel“) als eines der größten Sandmeere der Welt
- Typ
- Heiße Wüste mit sehr hoher Sonneneinstrahlung und extrem niedriger Luftfeuchtigkeit
- Quelle
- Encyclopaedia Britannica – Arabian Desert
Gobi
Rang:5
Die Gobi in der Grenzregion zwischen Nordchina und Südmongolei ist eine kalte Wüste mit Steppencharakter. Statt hoher Sanddünen dominieren Kies- und Felsflächen sowie weite Plateaus. Die Temperaturspanne ist extrem: von eisigen Wintern unter –30 °C bis zu heißen Sommern über 35 °C.
- Fläche: ca. 1,3 Mio. km²
- Typ: kühle Steppen- und Steinwüste
- Temperaturen: von etwa –40 °C im Winter bis +45 °C im Sommer möglich
- Länder
- China und Mongolei
- Fläche
- Rund 1,3 Mio. km² (sechstgrößte Wüste der Erde)
- Besonderheiten
- Bedeutende Fossilfunde (u. a. Dinosauriereier), Wanderweiden für Nomaden, starke Winde
- Typ
- Kalte Wüste mit Gras- und Strauchvegetation, weniger Sandflächen als in typischen Dünenwüsten
- Quelle
- Encyclopaedia Britannica – Gobi Desert
Kalahari
Rang:6
Die Kalahari ist eine Halbwüste im südlichen Afrika. Sie wirkt auf den ersten Blick weniger wüstenhaft als Sahara oder Gobi, da nach Regenfällen weite Flächen ergrünen und Wildtiere in großer Zahl vorkommen. Dennoch ist das Klima über weite Teile des Jahres trocken, mit geringen, unregelmäßigen Niederschlägen.
- Fläche: ca. 900 000 km²
- Typ: semiaride Halbwüste, sandige Savanne
- Klima: heiße Sommer, kühle Winter, stark schwankende Regenmengen
- Länder
- vor allem Botswana, außerdem Teile Namibias und Südafrikas
- Fläche
- Etwa 900 000 km² Kerngebiet, Kalahari-Becken deutlich größer
- Besonderheiten
- Rote Sandflächen, Salzpfannen (z. B. Makgadikgadi), Okavango-Delta am Nordrand
- Typ
- Semiaride Savannen- und Dünenlandschaft, Übergang zwischen Steppe und Wüste
- Quelle
- Encyclopaedia Britannica – Kalahari Desert
Patagonische Wüste
Rang:7
Die Patagonische Wüste, auch Patagonische Steppe genannt, ist die größte Wüste Argentiniens und eine typische kalte Winterwüste. Starke Winde, niedrige Temperaturen und ein ausgeprägter Regenschatten der Anden führen zu einem trockenen Klima mit Strauchsteppe und spärlicher Vegetation.
- Fläche: rund 670 000 km²
- Typ: kühle, semiaride Wüste/Steppe
- Klima: lange, kalte Winter; kurze, trockene Sommer; ganzjährig wenig Niederschlag
- Länder
- überwiegend Argentinien, kleinere Teile in Chile
- Fläche
- Etwa 673 000 km² Wüsten- und Steppenregion
- Besonderheiten
- Starker Regenschatten der Anden, ständige Winde, weite Plateaus mit Kies- und Strauchflächen
- Typ
- Kalte Wüste mit ausgeprägter Strauchsteppe, wenig Bäumen und niedriger Produktivität
- Quelle
- IUCN – Patagonian Steppe
Great Victoria Desert
Rang:8
Die Great Victoria Desert ist die größte Wüste Australiens. Sie besteht aus weitläufigen Sandhügeln, Kiesflächen und Salzpfannen und ist nur sehr dünn besiedelt. Trotz starker Hitze und geringen Niederschlägen beherbergt sie spezialisierte Tier- und Pflanzenarten, darunter zahlreiche Reptilien und an Trockenheit angepasste Sträucher.
- Fläche: etwa 420–430 000 km²
- Typ: heiße Wüste mit Sand- und Strauchlandschaften
- Niederschlag: meist < 250 mm/Jahr, unregelmäßig verteilt
- Land
- Australien (Bundesstaaten Western Australia und South Australia)
- Fläche
- Rund 422 000 km² Wüstenökoregion
- Besonderheiten
- Weite Sanddünen, Salzseen, geringe Bevölkerungsdichte, traditionelles Land vieler indigener Gemeinschaften
- Typ
- Heiße, aride Wüste mit xerophytischer Buschvegetation
- Quelle
- Encyclopaedia Britannica – Great Victoria Desert
Syrian Desert
Rang:9
Die Syrian Desert, auch Nordarabische Wüste oder Badiya genannt, ist eine ausgedehnte Stein- und Geröllwüste in Vorderasien. Sie bildet einen Übergang zwischen fruchtbaren Mittelmeerregionen und den noch trockeneren Bereichen der Arabischen Wüste. Historisch verliefen durch sie wichtige Karawanenrouten, etwa nach Palmyra.
- Fläche: ca. 500 000 km²
- Typ: heiße Stein- und Kieswüste mit Steppenanteilen
- Niederschlag: meist < 200 mm/Jahr, stark variabel
- Länder
- Teile von Syrien, Jordanien, Irak und Saudi-Arabien
- Fläche
- Mehr als 500 000 km² Wüsten- und Steppenregion
- Besonderheiten
- Historisches Nomadengebiet, wichtige Oasen und Handelsrouten, Nähe zu UNESCO-Stätten wie Palmyra
- Typ
- Heiße, überwiegend steinige Wüste mit wenigen dauerhaften Wasserquellen
- Quelle
- EBSCO Research Starters – Syrian Desert
Great Basin Desert
Rang:10
Die Great Basin Desert ist die größte Wüste der USA und eine typische kalte Binnenwüste. Sie liegt in einem endorheischen Becken ohne Abfluss zum Meer. Charakteristisch sind Becken-und-Ketten-Gebirge, Salzseen wie der Great Salt Lake und eine Vegetation, die von Beifuß-Sträuchern (sagebrush) dominiert wird.
- Fläche: rund 490–520 000 km² (je nach Definition)
- Typ: kalte Wüste im Regenschatten der Sierra Nevada
- Klima: heiße Sommer, kalte Winter, geringer Jahresniederschlag
- Region
- Westliche USA: v. a. Nevada, Utah, Teile von Kalifornien, Idaho und Oregon
- Fläche
- Etwa 490–520 000 km²; größte Wüste Nordamerikas nach einigen Definitionen
- Besonderheiten
- Endorheisches Becken (kein Abfluss zum Meer), zahlreiche Salzpfannen und Binnenseen
- Typ
- Kalte Wüste mit höhenabhängig stark variierendem Klima und Vegetationszonen
- Quelle
- WorldAtlas – Great Basin Desert

