Die 10 größten Hungersnöte der Geschichte, sortiert nach geschätzter Opferzahl, zeigen das verheerende Ausmaß menschlicher und natürlicher Katastrophen.
Übersicht
- Große Chinesische Hungersnot (1959–1961)
- Chinesische Hungersnot (1906–1907)
- Northern Chinese Famine (1876–1879)
- Große Bengal Hungersnot (1770)
- Nordindische Hungersnot (1876–1878)
- Sowjet‑Hungersnot (1930–1933)
- Bengal Hungersnot (1943–1944)
- Kilisa‑Hungersnot (1783–1784)
- Deccan Hungersnot (1630–1632)
- Nordkorea Hungersnot (1995–1998)
Große Chinesische Hungersnot (1959–1961)
Rang: 1
Verursacht durch Maos „Großen Sprung nach vorn“, forderte diese menschengemachte Hungersnot zwischen 15 und 55 Mio. Tote.
- Schätzungen: 15–55 Mio. Hungertote
- Massive Fehlplanung, Naturkatastrophen, „Four Pests“-Kampagne
- Weltweit größte dokumentierte Hungersnot
- Dauer:
- 1959–1961
- Tote:
- 15–55 Mio.
- Ort:
- Festlandchina
Chinesische Hungersnot (1906–1907)
Rang: 2
Überschwemmungen zerstörten Ernten in Anhui/Jiangsu – führte zum Kollaps der Nahrungsmittelversorgung.
- Schätzungsweise 20–25 Mio. Tote
- Trug zur Revolution 1911 bei
- Kaum staatliche Hilfe
- Dauer:
- 1906–1907
- Tote:
- 20–25 Mio.
- Ort:
- Nordchina (Anhui, Jiangsu)
Northern Chinese Famine (1876–1879)
Rang: 3
Extreme Dürre entwurzelte die Lebensgrundlage von Millionen Nordchinesen.
- 9–13 Mio. Opfer
- Dürre‑bedingt, kaum staatliche Intervention
- Einfluss auf Migration und Wirtschaft
- Dauer:
- 1876–1879
- Tote:
- 9–13 Mio.
- Ort:
- N‑China
Große Bengal Hungersnot (1770)
Rang: 4
Britische Kolonialpolitik und Ernteausfälle führten zur Katastrophe.
- Mindestens 10 Mio. Tote
- Einflüsse von Handel, Politik und Ernteversagen
- Langfristige demografische Folgen
- Dauer:
- 1769–1773 (Peak 1770)
- Tote:
- ~10 Mio.
- Ort:
- Bengalen (Indien)
Nordindische Hungersnot (1876–1878)
Rang: 5
Der britische Raj exportierte Getreide trotz Missernten – ca. 10 Mio. Tote.
- Getreideexport trotz regionaler Knappheit
- Monopolpolitik und Klimakatastrophen
- Versagen der kolonialen Infrastruktur
- Dauer:
- 1876–1878
- Tote:
- ~10 Mio.
- Ort:
- N‑Indien
Sowjet‑Hungersnot (1930–1933)
Rang: 6
Stalins Zwangskollektivierung erzeugte eine Hungersnot mit Millionen Opfern, besonders in der Ukraine (Holodomor).
- 5,7–8,7 Mio. Hungertote
- Gezielte Enteignung und Exportpolitik
- Besonders betroffen: Ukraine, Kasachstan, Russland
- Dauer:
- 1930–1933
- Tote:
- 5,7–8,7 Mio.
- Ort:
- UdSSR (inkl. Ukraine)
Bengal Hungersnot (1943–1944)
Rang: 7
Kriegsbedingte Versorgungskrise unter britischer Kolonialherrschaft führte zur tödlichen Nahrungsmittelknappheit.
- 0,8–3,8 Mio. Tote (Konsens: ca. 2,1 Mio.)
- Krieg, Misswirtschaft und Naturereignisse
- Hilfslieferungen wurden gezielt blockiert
- Dauer:
- 1943–1944
- Tote:
- 0,8–3,8 Mio.
- Ort:
- Bengalen
Kilisa‑Hungersnot (1783–1784)
Rang: 8
Eine durch Vulkanasche beeinflusste Klimakrise verursachte in Indien schwere Missernten und Millionen Tote.
- ~11 Mio. Tote
- Folgen des Vulkanausbruchs von 1783
- Fehlende Hilfsstrukturen verschärften Not
- Dauer:
- 1783–1784
- Tote:
- ~11 Mio.
- Ort:
- Nordindien
Deccan Hungersnot (1630–1632)
Rang: 9
Ein regionales Versorgungssystem brach zusammen – Millionen Menschen verloren im südindischen Deccan ihr Leben.
- ~7,4 Mio. Tote
- Missernten, Preisexplosionen, Seuchen
- Politisches und wirtschaftliches Versagen
- Dauer:
- 1630–1632
- Tote:
- ~7,4 Mio.
- Ort:
- Deccan (Mughal‑Reich)
Nordkorea Hungersnot (1995–1998)
Rang: 10
Ein zusammengebrochenes Versorgungssystem, Naturkatastrophen und politische Isolation führten zu bis zu 2 Mio. Toten.
- 0,5–2 Mio. Hungertote
- Regime behinderte gezielt Hilfslieferungen
- Langfristige Unterernährung bis heute sichtbar
- Dauer:
- 1995–1998
- Tote:
- 0,5–2 Mio.
- Ort:
- Nordkorea

