Die 10 schlimmsten Horrorfilme

Die 10 schlimmsten Horrorfilme

Horrorfilme gibt es viele – doch nur wenige überschreiten die Grenze vom reinen Nervenkitzel zum wirklich unerträglichen Kinoerlebnis. Diese Liste versammelt die 10 schlimmsten Horrorfilme im Sinne von: extrem intensiv, kontrovers, verstörend in Bildsprache oder Thema.

Bewertet wurden psychische Belastung, grafische Härte, Tabubrüche und die nachhaltige Wirkung auf das Publikum. Viele der hier genannten Filme sind gekürzt, indiziert oder gar verboten – sie werden eher diskutiert als „unterhaltsam geschaut“ und sind nichts für Genre-Einsteiger.

Übersicht

  1. Martyrs (2008)
  2. A Serbian Film (2010)
  3. Cannibal Holocaust (1980)
  4. Grotesque (2009)
  5. The House That Jack Built (2018)
  6. Antichrist (2009)
  7. The Human Centipede II (2011)
  8. Salò oder die 120 Tage von Sodom (1975)
  9. Tetsuo: The Iron Man (1989)
  10. Hereditary (2018)

Martyrs (2008)

Rang: 1

„Martyrs“ ist der vielleicht radikalste Vertreter der sogenannten „New French Extremity“. Was als Rachegeschichte beginnt, kippt in eine Mischung aus Folterdrama, Sektenhorror und metaphysischer Obsession. Der Film nimmt sein Leiden bitterernst und verzichtet fast vollständig auf entlastenden Humor – viele Zuschauer berichten von echter Erschöpfung nach der Sichtung.

  • Wechselt von Home-Invasion zu Sektenhorror und existenzialistischem Albtraum
  • Berüchtigt für extrem pessimistische Grundhaltung und körperlich inszenierten Schmerz
  • Gilt bei vielen Horrorfans als „Once in a lifetime“-Erfahrung, die man nicht wiederholen will
New French Extremity Folter- & Psychohorror ab 18 / teils indiziert
Intensität

Jahr / Herkunft
2008, Frankreich / Kanada
Regie
Pascal Laugier
Quelle
IMDb – Martyrs (2008)

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A Serbian Film (2010)

Rang: 2

„A Serbian Film“ ist weniger klassischer Horror als kalkulierte Grenzüberschreitung. Der Film nutzt das Genre, um ein Bild von Zensur, Kriegstrauma und Ausbeutung zu zeichnen, arbeitet dabei aber mit derart extremen Motiven, dass er in vielen Ländern nur stark gekürzt oder gar nicht erhältlich ist. Die Diskussion darüber, ob hier Gesellschaftskritik oder reine Provokation dominiert, hält bis heute an.

  • International wegen extrem verstörender Inhalte stark gekürzt oder verboten
  • Wurde in Festivals teils nur in geschnittenen Fassungen gezeigt, sorgte aber dennoch für Skandale
  • Regisseur und Team betonen die politische Allegorie, Kritiker sehen vor allem Exploitation
Exploitation-Drama hohe Kontroversität Beschlagnahmungen
Kontroversen

Jahr / Herkunft
2010, Serbien
Regie
Srdjan Spasojevic
Quelle
IMDb – A Serbian Film (2010)

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Cannibal Holocaust (1980)

Rang: 3

„Cannibal Holocaust“ verbindet eine fiktive Dokumentarfilm-Crew mit real gedrehten Tier­tötungen und besonders harter Gewalt. Die inszenierte Found-Footage-Struktur war damals ungewöhnlich und ließ den Film so realistisch erscheinen, dass der Regisseur sich vor Gericht verantworten musste. Bis heute steht der Titel exemplarisch für die Frage, wo Grenzen filmischer Darstellung verlaufen sollten.

  • Wird häufig als früher Vorläufer des Found-Footage-Horrors bezeichnet
  • Wegen realer Tierquälerei und extremen Szenen in vielen Ländern zensiert oder verboten
  • Regisseur Ruggero Deodato musste vor Gericht beweisen, dass keine Schauspieler getötet wurden
Italienischer Kannibalenfilm Skandalgeschichte Tiergewalt
Schockfaktor

Jahr / Herkunft
1980, Italien
Regie
Ruggero Deodato
Quelle
IMDb – Cannibal Holocaust (1980)

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Grotesque (2009)

Rang: 4

„Grotesque“ reduziert Horror auf das nackte Konzept eines Paares, das von einem Täter entführt und gefoltert wird. Es gibt kaum Hintergrundgeschichte, keine psychologische Entwicklung, nur eine Abfolge sadistischer Szenen. Gerade dieser Verzicht auf Kontext macht den Film für viele Zuschauer nahezu unerträglich und führte zu Verboten, etwa in Großbritannien.

  • Handlung spielt fast komplett in einer einzigen, abgeschlossenen Umgebung
  • Fokussiert auf Folter und Erniedrigung ohne klassische Spannungsdramaturgie
  • Wurde von Zensurbehörden explizit als „reine Gewaltpornografie“ kritisiert
Japanischer Extremhorror Folterkino Zensur in mehreren Ländern
Grafische Härte

Jahr / Herkunft
2009, Japan
Regie
Kōji Shiraishi
Quelle
IMDb – Grotesque (2009)

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The House That Jack Built (2018)

Rang: 5

In „The House That Jack Built“ erzählt Lars von Trier aus der Perspektive eines Serienmörders, der seine Taten als Kunstwerk versteht. Der Film springt durch verschiedene Episoden und verbindet brutale Taten mit philosophierenden Monologen. Viele Zuschauer empfinden die Kombination aus Distanz, Ironie und Gewalt als besonders unangenehm und manipulativ.

  • Strukturiert als Reihe von „Ereignissen“, die Jack rückblickend schildert
  • Konfrontiert das Publikum mit der Frage, ob grausame Bilder durch Kunstanspruch legitimiert werden können
  • Premierenfassungen sorgten wegen expliziter Szenen für veritable Skandale in Cannes
Serienmörder-Porträt Lars von Trier Festival-Skandal
Psychische Belastung

Jahr / Herkunft
2018, Dänemark / Frankreich / Deutschland u. a.
Regie
Lars von Trier
Quelle
IMDb – The House That Jack Built (2018)

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Antichrist (2009)

Rang: 6

„Antichrist“ beginnt als intensives Trauerdrama und verwandelt sich langsam in einen verstörenden Albtraum über Schuld, Natur und zerstörerische Beziehungen. Die Mischung aus kunstvoll komponierten Bildern, symbolischer Überhöhung und kurzen, extremen Gewaltspitzen macht den Film zu einer der umstrittensten Arbeiten von Lars von Trier.

  • Spielort ist weitgehend eine einsame Hütte im Wald, die zum psychischen Spiegel der Figuren wird
  • Verbindet Motive aus Psychoanalyse, Märchen und Religionssymbolik
  • Wurde bei Festivals gleichermaßen ausgebuht und gefeiert
Arthouse-Horror Zweispersonenstück ab 18
Symbolische Dichte

Jahr / Herkunft
2009, Dänemark / Deutschland / Frankreich
Regie
Lars von Trier
Quelle
IMDb – Antichrist (2009)

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The Human Centipede II (2011)

Rang: 7

Der zweite „Human Centipede“-Film ist bewusst als noch schmutzigere, nihilistischere Meta-Version der Grundidee angelegt. Statt eines „seriösen“ Arztes folgt man einem Außenseiter, der vom ersten Film besessen ist und die Fantasie in der Realität nachstellen will. Die schwarzweiße Ästhetik betont das Gefühl einer Albtraum-Schmudelwelt, in der fast jede Szene auf maximale Grenzüberschreitung zielt.

  • Reflektiert den ersten Teil als „Film im Film“ und dreht die Gewaltstufen deutlich höher
  • In vielen Ländern nur stark zensiert oder gar nicht offiziell ausgewertet
  • Wurde von Kritikern teils als Kommentar auf Voyeurismus, teils als reine Provokation gelesen
Body Horror Metafilm stark zensiert
Ekelfaktor

Jahr / Herkunft
2011, Niederlande / Großbritannien
Regie
Tom Six
Quelle
IMDb – The Human Centipede II (2011)

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Salò oder die 120 Tage von Sodom (1975)

Rang: 8

Pasolinis „Salò“ verlegt den Stoff des Marquis de Sade in die Endphase des italienischen Faschismus. In einem abgeschotteten Anwesen wird Macht als völlige Verfügbarkeit über Körper und Würde anderer gedacht. Der Film vermeidet klassische Horrortropen, wirkt aber durch seine kalte, distanzierte Inszenierung und die Kombination aus Gewalt und politischer Allegorie bis heute zutiefst verstörend.

  • Ansiedlung der Handlung in der Republik Salò als Kommentar auf faschistische Gewaltstrukturen
  • Wegen expliziter Inhalte in vielen Ländern lange verboten oder stark eingeschränkt
  • Wird in Filmwissenschaft und -kritik häufig diskutiert, aber nur selten „empfohlen“
Politisches Extremkino Italien / Frankreich Kontroversen seit 1975
Historische Wirkung

Jahr / Herkunft
1975, Italien / Frankreich
Regie
Pier Paolo Pasolini
Quelle
IMDb – Salò o le 120 giornate di Sodoma (1975)

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Tetsuo: The Iron Man (1989)

Rang: 9

„Tetsuo: The Iron Man“ ist ein hektischer, körniger Schwarzweiß-Film, der Körper und Maschine ineinander verschmelzen lässt. Die Handlung ist fragmentarisch, fast traumartig; wichtiger sind die aggressive Bildsprache, das industrielle Sounddesign und die ständige Transformation. Statt klassischem Splatter setzt der Film auf audiovisuelle Überforderung und erzeugt so einen sehr eigenen, unangenehmen Sog.

  • Extrem niedrig budgetierter Experimentalfilm, der zum Kultklassiker wurde
  • Mischung aus Body Horror, Cyberpunk und Industrial-Ästhetik
  • Wegen seiner Radikalität in Programmkinos und Festivals zum Dauerbrenner geworden
Japanischer Cyberpunk Experimentalfilm Kultstatus
Stil-Extrem

Jahr / Herkunft
1989, Japan
Regie
Shinya Tsukamoto
Quelle
IMDb – Tetsuo: The Iron Man (1989)

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Hereditary (2018)

Rang: 10

„Hereditary“ bringt den modernen Trend des „elevated horror“ auf die Spitze: Unter der Oberfläche eines Familiendramas entfaltet sich Schritt für Schritt eine Geschichte über Trauma, Schuld und unentrinnbare Verstrickungen. Statt Dauer-Schock setzt der Film auf langsames Unbehagen, einzelne extrem harte Momente und ein Finale, das viele Zuschauer nachhaltig verfolgt.

  • Stark gespieltes Familiendrama, in dem der Übernatürliche Anteil erst nach und nach sichtbar wird
  • Berüchtigt für eine plötzliche, drastische Wendung im ersten Drittel
  • Startete eine Reihe ähnlich atmender Horrorfilme von A24 und Regisseur Ari Aster
A24-Horror Psychologischer Fokus ab 16 (DE)
Nachwirkung

Jahr / Herkunft
2018, USA
Regie
Ari Aster
Quelle
IMDb – Hereditary (2018)

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