Wie tief bohrt sich der Mensch in die Erde? Diese Liste zeigt die tiefsten Bergwerke der Welt nach maximaler Teufe (vom Eingang bis zum tiefsten abgebauten Punkt), absteigend sortiert. Kriterium: dokumentierte Schachttiefe/Abbauteufe laut Betreiber- oder Fachquelle.
Übersicht
Mponeng (Südafrika)
Rang: 1
Mponeng ist aktuell der Tiefen-Primus. Das Grubengebäude liegt im West-Wits-Gebiet bei Carletonville; abgebaut wird vor allem das Ventersdorp-Kontaktflöz. Die Teufe erfordert extreme Kühlung und ausgefeilte Bewetterung, weil Gesteinstemperaturen in diesen Bereichen stark ansteigen. Betreiber ist Harmony Gold.
- Maximaltiefe: 3.891 m unter Bezugsniveau (unter Tage tiefster Schacht der Welt).
- Förderbeginn: 1986; kontinuierliche Tieferlegung zur Erschließung weiterer Erzkörper.
- Hauptrohstoff: Gold aus tabularen Witwatersrand-Flözen.
- Land/Region
- Südafrika, Gauteng
- Maximaltiefe
- 3.891 m
- Quelle
- Harmony Gold – Mponeng
TauTona (Südafrika)
Rang: 2
TauTona („großer Löwe“) gehörte zum West-Wits-Komplex und war jahrzehntelang Rekordhalter. Die Mine erreichte in der Spätphase rund 3,9 km Teufe; 2017/2018 wurde der Betrieb eingestellt. Die Tiefe stellte enorme Anforderungen an Fahrzeit, Klima und Felsdruck-Beherrschung.
- Teufenbereich: bis ca. 3.9 km unter Oberfläche.
- Mehrschachtsystem mit Haupt-, Sub- und Tertiärschacht.
- Historische Integration mit Savuka-Teilbetrieb.
- Land/Region
- Südafrika, Gauteng
- Maximaltiefe
- bis ~3.900 m
- Quelle
- Mining-Technology – TauTona
Savuka (Südafrika)
Rang: 3
Savuka liegt westlich von Johannesburg und war als tiefes Untertagegoldbergwerk Teil des West-Wits-Clusters. Mit nahezu vier Kilometern Teufe zählt Savuka zu den am tiefsten erschlossenen Lagerstätten weltweit; der Betrieb wurde jahrweise stark zurückgefahren.
- Maximaltiefe: ~3.7–3.9 km.
- Betreiberhistorie: AngloGold Ashanti.
- Geologie: Witwatersrand-Gold, intensive Störungszonen und hoher Gebirgsdruck.
- Land/Region
- Südafrika, Gauteng
- Maximaltiefe
- ~3.700 m
- Quelle
- Mining-Technology – Savuka
Driefontein (Südafrika)
Rang: 4
Driefontein ist ein Großbetrieb der Far-West-Rand. Das Areal umfasst mehrere Schächte und reicht in den Ultratiefen-Bereich. Die hohe Paketgröße, lange Lebensdauer und die Teufe machen Driefontein zu einem Referenzfall der südafrikanischen Tiefbaukomplexe.
- Maximaltiefe: ca. 3.420 m.
- Mehrere Förderschächte und eigenständige Aufbereitungsanlage.
- Umfangreiche Historie im Uran-Nebenprodukt.
- Land/Region
- Südafrika, Gauteng
- Maximaltiefe
- ~3.420 m
- Quelle
- Energy Capital Power – Deepest Mines SA
Kusasalethu (Südafrika)
Rang: 5
Kusasalethu, ehemals Elandsrand, ist Harmony Golds tiefster Betrieb. Der Abbau erfolgt konventionell im Sequenz-Grid; der Teufenbereich erfordert leistungsfähige Bewetterungs- und Kühlsysteme.
- Maximaltiefe: ~3.38 km.
- Teil der West-Wits-Linie westlich von Johannesburg.
- Förderung aus dem Ventersdorp-Kontaktflöz.
- Land/Region
- Südafrika, Gauteng
- Maximaltiefe
- ~3.380 m
- Quelle
- Energy Capital Power – Deepest Mines SA
Moab Khotsong (Südafrika)
Rang: 6
Moab Khotsong (heute Harmony) erschließt die Vaal-Reef-Hauptlagerstätte. Der Abbau erfolgt in gestreuten Abbaubereichen mit Rückversatz; die tiefsten Produktionszonen liegen über 3 km unter Oberfläche.
- Abbauhorizonte: ca. 1.791–3.052 m unter Oberfläche.
- Komplexe Störungsgeometrie, hoher Gebirgsdruck.
- Integrierte Einheit mit ehemaligen Great-Noligwa-Bereichen.
- Land/Region
- Südafrika, Nordwest
- Maximaltiefe
- bis ~3.050 m (produzierend)
- Quelle
- Harmony Gold – Moab Khotsong
South Deep (Südafrika)
Rang: 7
South Deep ist eines der größten noch in Betrieb befindlichen Goldbergwerke und reicht in Bereiche knapp an der 3-km-Marke. Der Betrieb nutzt teils großräumige Abbaumethoden und verfügt über umfangreiche Infrastruktur zur Bewetterung und Kühlung.
- Teufe heute: bis rund 2.995 m unter Oberfläche.
- Abbau der Upper-Elsburg-Reefs im Witwatersrand-Becken.
- Langfristiges Lebensdauerkonzept mit laufender Modernisierung.
- Land/Region
- Südafrika, Gauteng
- Maximaltiefe
- ~2.995 m
- Quelle
- Mining-Technology – South Deep
East Rand/ERPM (Südafrika)
Rang: 8
Die East Rand Proprietary Mines in Boksburg zählen historisch zu den tiefsten je betriebenen Gruben. ERPM war zeitweise sogar Rekordhalter, bevor West-Wits-Minen noch tiefer vorstießen. Der Betrieb ist inzwischen stillgelegt.
- Historische Maximaltiefe: 3.585 m.
- Aktiv 1890er bis 2008; Bedeutendes Kapitel der Witwatersrand-Geschichte.
- Großer Personaleinsatz und lange Lebensdauer.
- Land/Region
- Südafrika, Gauteng
- Maximaltiefe
- 3.585 m (historisch)
- Quelle
- Wikipedia – East Rand Mine
Kidd Mine (Kanada)
Rang: 9
Kidd in Timmins, Ontario, ist die weltweit tiefste Basismetall-Untertagemine unter Meeresspiegel. Das Lager ist vulkanogen-massivsulfidisch (Cu-Zn-Ag). Die Tiefe bringt extreme Kühl- und Bewetterungsanforderungen mit sich.
- Schachtsohle bei ~9.889 ft; Betrieb bis ~9.800 ft unter Meeresspiegel.
- Längste Surface-to-Bottom-Rampe weltweit.
- Betreiber: Glencore Canada.
- Land/Region
- Kanada, Ontario
- Maximaltiefe
- ≈3.014 m (9.889 ft) unter Oberfläche
- Quelle
- Glencore – Kidd Operations
Creighton Mine (Kanada)
Rang: 10
Creighton bei Sudbury ist die tiefste Nickelmine des Landes und Heimat des unterirdischen Forschungszentrums SNOLAB. Der Abbau reicht in Bereiche um 2,5 km; entsprechend hoch sind Temperatur- und Spannungsniveaus im Gebirge.
- Tiefste Abbauzonen: ~2.500 m unter Oberfläche.
- Langlaufender Betrieb mit mehreren Tiefausbau-Phasen.
- Fachliteratur beschreibt die hochspannige Gebirgsmechanik und Stützausbau.
- Land/Region
- Kanada, Ontario
- Maximaltiefe
- ~2.500 m
- Quelle
- Springer – Rock Mech. Rock Eng.

